Chiemgau: Nach dem „Katastrophenwinter“ erholt sich der Tourismus

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Stephan Semmelmayr

 

Gesperrte Straßen, abgesagte Großveranstaltungen und das „Katastrophen-Wort“, das tagelang die bundesweite Berichterstattung prägte, haben die Tourismuszahlen im Chiemgau beeinflusst. In den Monaten Januar und Februar kamen der amtlichen Statistik zufolge rund 91.000 Gäste in die Region. Das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Ähnlich erging es den beiden ebenfalls vom Katastrophenfall betroffenen Landkreisen Berchtesgaden und Miesbach. Erst die März-Statistik weist für den Landkreis Traunstein ein Plus von 1,3 Prozent bei den Übernachtungen aus. Laut Stephan Semmelmayr, Geschäftsführer von Chiemgau Tourismus, zeigen die aktuellen Zahlen wieder einmal, wie wetterabhängig der Tourismus in der Region ist: „Wir haben im Chiemgau wenig Geschäftstourismus oder Reha-Kliniken, deren konstante Zahlen die Schwankungen abpuffern könnten. Tagungen oder Reha-Aufenthalte werden nicht wegen Schlechtwetter abgesagt. Urlaubsreisen schon.“

Das Plus im März belege aber, dass der „Katastrophenwinter“ nun endgültig aus den Köpfen der Menschen verschwunden sei, sagt der Tourismus-Experte. Die Region sei mit ihren hochengagierten Vermietern bestens vorbereitet für die Saison. Allerdings machten nun Meldungen über gesperrte Wanderwege die Runde, weshalb Chiemgau Tourismus e.V. mit Unterstützung der Gemeinden eine Auswahl von Wanderungen zusammengestellt hat, die derzeit ohne Einschränkungen möglich seien. „Wir bekommen Anrufe von Menschen, die im Sommer einen Urlaub im Chiemgau gebucht haben und nun durch die Berichterstattung irritiert sind. Es ist aber nicht der ganze Chiemgau von Schneebruch betroffen, sondern nur Gebiete, in denen besonders viel Schnee lag“, sagt der 51-Jährige.

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