Saisonumfrage in Niedersachsen: Gastgewerbe-Konjunktur bleibt auf Kurs

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Niedersachsens Tourismusbranche ist zufrieden. Das zeigt die aktuelle Saisonumfrage der IHK.

46 Prozent der Betriebe im Hotel- und Gaststättengewerbe bezeichnen ihre Geschäftslage im letzten Halbjahr demnach als gut, 44 Prozent als befriedigend. Der sogenannte Klimaindex, der sich aus der Geschäftslage in der abgelaufenen Wintersaison und den Erwartungen an die Sommersaison zusammensetzt, liege für das Gastgewerbe mit durchschnittlich 129 Punkten um 5 Punkte über dem Vorjahreswert.

Auch die Reisebüros und –veranstalter hätten zu alter Stärke zurückgefunden: 47 Prozent berichten von einer guten, 42 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage im letzten Halbjahr. Der Klimaindex für das Reisebürogewerbe kletterte im Vorjahresvergleich um 23 Punkte auf 122. Im Jahr 2016 hatte die Konjunktur der Reisebüros und -veranstalter einen Tiefpunkt erreicht, der geprägt war von Terroranschlägen und politischen Umwälzungen in einigen ausländischen Reisegebieten.

An der Saisonumfrage der IHK Niedersachsen haben sich mehr als 600 Betriebe aus Hotellerie, Gastronomie und Campingwirtschaft sowie Reisebüros und -veranstalter beteiligt.

„Die Stimmung im Tourismus ist gut. Vor einem Jahr profitierten die heimischen Gastgewerbebetriebe noch davon, dass wegen politischer Unsicherheiten und Terrorangst so mancher Reisender vielleicht lieber an die Nordsee gefahren ist als in die Türkei. Inzwischen haben Reisebüros und –veranstalter ihr Angebot umgestellt und wieder zu gewohnten Buchungszahlen zurückgefunden. Umso erfreulicher, dass gleichzeitig die niedersächsischen Gastgeber auf Erfolgskurs bleiben. Viele Gäste haben wieder ‚Bock auf Heimat‘ und reisen und essen gern dort, wo es regionaltypische, authentische Angebote gibt. Dies gilt es, weiter auszubauen“, so Martin Exner, Sprecher Federführung Tourismus der IHKN.

Die positive Grundstimmung wirke sich auch auf die Investitionsbereitschaft aus: 87 Prozent der Gastgewerbebetriebe und 68 Prozent der Reisebüros und –veranstalter wollen in den nächsten Monaten investieren, vor allem in Modernisierungsmaßnahmen. Besonders die Campingunternehmen hätten in dieser Saison viel vor: 97 Prozent der Betriebe wollten investieren, 59 Prozent sogar mehr als im Vorjahr.

Nennenswert mehr Arbeitsplätze werde es in der Tourismusbranche allerdings nicht geben. Bei der überwiegenden Mehrheit der Befragten werde die Beschäftigtenzahl gleich bleiben, die geplanten Neueinstellungen überwögen nur knapp gegenüber den Personalreduzierungen. Grund dafür sei aber nicht mangelnde Bereitschaft, sondern eher das Dauerproblem Fachkräftemangel: Im Gastgewerbe führe es schon lange die Rangliste der erwarteten Risiken für die Geschäftsentwicklung an. Erstmals sei der Mangel an geeignetem Personal auch bei den Reisebüros und –veranstaltern das meistgenannte Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung.

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