Neue Visabestimmungen: DZT erwartet mehr Gäste aus China

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Die Bundesregierung erleichtert die Visabestimmungen für Vielreisende aus China. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) rechnet daher mit einer deutlichen Zunahme der Ankünfte aus der Volksrepublik.

Aufgrund einer Initiative der Deutschen Botschaft in Peking können Vielreisende (Geschäftsreisende, Besucher von Verwandten und Freunden) aus Peking und Shanghai künftig zu vereinfachten Bedingungen ein Visum für Reisen nach Deutschland erhalten.

„Im Zeichen der Globalisierung rücken Länder, Menschen und Märkte immer näher zusammen. In diesem Zusammenhang sind die für chinesische Bürger erleichterten Visabestimmungen gerade aus Sicht des Mittelstandes besonders begrüßenswert. Ich würde mir wünschen, dass wir auch in anderen Ländern zu ähnlichen Regelungen kommen, um das Reisen zu erleichtern und den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor zu fördern“, sagt Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus.

China boomt als Quellmarkt

„China nimmt bereits jetzt als Quellmarkt eine wichtige Rolle im Deutschland-Incoming ein, allein im Jahr 2011 zeigte sich ein Wachstum von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, erklärt Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). „Durch die erleichterten Visabestimmungen für Vielreisende und unsere intensive Marktbearbeitung unter anderem im Rahmen des Themenjahres 2012 „Geschäftsreiseziel Deutschland – Messen und Kongresse“ wird sich die Zahl der chinesischen Geschäftsreisenden in den nächsten Monaten deutlich erhöhen.“

Darüber hinaus erwarte die DZT auch Zuwächse bei Urlaubern aus China, da die veränderten Visabestimmungen auch mitreisende Ehepartner und minderjährige Kinder beträfen. Insgesamt hat das Statistische Bundesamt im Jahr 2011 über 1,3 Millionen Übernachtungen aus China registriert. Das waren knapp 230.000 mehr als im Jahr zuvor. Von Januar bis April dieses Jahres konnten die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut um über 20 Prozent gesteigert werden.

Zahlungskräftige Klientel

Für chinesische Touristen sei Deutschland häufig fester Bestandteil einer Europarundreise. Sie reisten in Gruppen und jeder Reisende erhalte dafür auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der Europäischen Kommission ein sogenanntes ADS-Visum. Sie verbrächten im Schnitt acht Nächte in Deutschland und gäben durchschnittlich 311 Euro pro Tag aus. Die Zahl der Übernachtungen von chinesischen Gästen habe sich seit 2001 mehr als verdoppelt und werde sich nach Schätzungen der DZT bis 2020 noch einmal verdoppeln, auch wenn die Visaregelungen für Vielreisende nicht auf die ADS-Visa anwendbar seien. Diese Entwicklung bringe positive Effekte für Hotellerie und Einzelhandel: So hätten im ersten Quartal des Jahres 2012 chinesische Reisende fast ein Drittel des gesamten Tax-Free-Umsatzes in Deutschland ausgemacht. Pro Einkauf gäben sie im Schnitt über 600 Euro aus.

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