Dresden wächst weiter: Hoteliers unzufrieden

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Das Wachstum des Dresden-Tourismus konnte auch im ersten Quartal 2012 fortgesetzt werden.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Ankünfte von Januar bis März 2012 insgesamt um +8,2% und die Übernachtungen um +4,4%. Die Zuwächse wurden sowohl aus dem In- als auch dem Ausland generiert. Aus dem Inland stiegen die Ankünfte um +7,8% und die Übernachtungen um +4,4%. Noch deutlicher fiel das Plus für das Ausland aus - mit +13,2% in den Ankünften und +6,2% in den Übernachtungen.

Schweiz von Platz 6 auf Platz 3

Die volumenstärksten Auslandsmärkte im Zeitraum Januar bis März 2012, bezogen auf die Übernachtungen, sind die Vereinigten Staaten auf Platz 1 (10.065), gefolgt von der Schweiz (9.050), Russland (7.670), Japan (7.111), Österreich (6.538) und Großbritannien (6.512). Damit konnte die Schweiz von Platz 6 im Vorjahr in diesem ersten Quartal auf Platz 2 klettern und damit Russland auf Position 3 verdrängen.

Die größten Steigerungen in den Übernachtungen unter den Top-10-Auslandsmärkten kamen aus China mit +103,2%, gefolgt von Belgien mit +67,5 % und der Schweiz mit +49,5%. "Der Städtereisenboom nach Dresden hält weiter an und die Stadt wird zunehmend auch zu Beginn des Jahres für Touristen bzw. Geschäftsreisende interessant", glaubt Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH.

Impulse für den Geschäftsreiseverkehr sollte der Dresdner Reisemarkt im Januar mit 546 ausstellenden Unternehmen, Vereinen und Verbände aus 33 Ländern bringen. Events wie der mittlerweile überregional etablierte SemperOpernball, aber auch die Tage der Industriekultur im März hätten dem Tourismusgeschäft zugespielt. "Die Tage der Industriekultur mit dem daran gekoppelten Dampfloktreffen sind ein Beispiel dafür, wie stark Special Interest-Themen den Städtetourismus befördern können. Besonders großes Interesse für dieses Event zeigten neben dem deutschen Markt die Schweiz und Tschechien", erklärt Bunge weiter.

Die Schweiz liege bereits seit Jahren an der Spitze der ausländischen Quellmärkte und wachse weiter überproportional. Im ersten Quartal 2012 konnten die Ankünfte um +46,2% und die Übernachtungen um +49,5% nach oben klettern. Ein Grund dafür sei die gute Verkehrsanbindung mit den Direktflugverbindungen Zürich-Dresden von OLT Express vormals Cirrus Airlines bzw. Dresden-Basel mit easyjet. Darüber hinaus dürfte das am 1. April eingeweihte Swissôtel Dresden Am Schloss Impulse für Dresden gebracht haben.

"In den ersten drei Monaten des Jahres gab es einen sehr intensiven Geschäftsreiseverkehr von unserer Firmenzentrale in der Schweiz nach Dresden. Der Bau befand sich in den letzen Zügen, der Organisations- bzw. Marketingapparat musste aufgebaut werden. Dies ging unmittelbar über in einen enormen Zuspruch der touristischen Gäste vor allem auch aus der Schweiz. Wir profitieren am Standort Dresden von dem hohen Bekanntheitsgrad und der Stärke der Marke Swissôtel", sagt die Direktorin Verkauf und Marketing Corinne Miseer. "Nach den ersten sieben Wochen ist die Schweiz unser stärkster ausländischer Markt. Der Anteil an den Übernachtungen aus dem Ausland beträgt 24% und an den Übernachtungen insgesamt, also einschließlich Deutschland, 8,5%", ergänzt Miseer.

Tschechische Gäste bleiben zunehmend über Nacht

Ein wichtiger Volumenmarkt für Dresden sei Tschechien. Hier sei Dresden bereits seit Jahren intensiv mit Vermarktungsmaßnahmen aktiv, präsentiere die Destination vor Reiseveranstaltern, Reisebüros und Multiplikatoren auf Messen, wie zuletzt auf der wichtigsten tschechischen Tourismusmesse Holiday World in Prag. "Besonders freut es uns, dass gerade die Übernachtungszahlen aus Tschechien mit einem Plus von 8,5% gegenüber dem 1. Quartal 2011 deutlich nach oben gegangen sind. Das belegt: Unsere tschechischen Nachbarn kommen mehr und mehr nicht nur zum Einkaufen nach Dresden, sondern zum Genießen der vielen Facetten der Stadt. Dazu zählen die tollen Angebote der Hotellerie und Gastronomie ebenso wie der kulturellen Einrichtungen", sagt Bunge weiter.

Kritischer bewerteten die großen Dresdner Innenstadthotels die Quartalsentwicklung. "Bei uns ist der RevPAR, der Ertrag pro Zimmer, im ersten Quartal 2012 um 2,8% bis 3,0% zurückgegangen", sagt Gerold J. Held, Vorsitzender der ERFA I-Gruppe und Direktor des Taschenbergpalais Kempinski. Die Zahl beziehe sich auf eine Fairmas-Erhebung auf Grundlage der Daten von fünf Dresdner ERFA I Hotels. Dies decke sich mit einer Studie von PKF (UK) LLP, Hotel Consultancy Research für den gesamten Dresdner Hotelmarkt, die einen Rückgang im Ertrag pro Zimmer von 2,8 Prozent ermittelt habe. Hier fehlten sicher die großen Kongresse, von denen die Branche im 1. Quartal 2011 profitieren konnte. Damals brachte allein das 21. Dresdner Brückenbausymposium 1.500 Teilnehmern und damit zusätzliche Übernachtungsgäste in die Stadt. "Das macht deutlich, dass wir gemeinsam mit den Dresdner Partnern weiter in die Vermarktung Dresdens als Kongress- und Tagungsdestination investieren müssen", sagt Bunge.

Weiteres Wachstum für 2. Quartal erwartet

"Wir sind sehr optimistisch für den weiteren Verlauf des Jahres. Denn bestimmte starke Events stehen noch an oder sind statistisch noch nicht erfasst, wie Reisen befördernde Feier- und Brückentage", sagt Bunge abschließend. So sei das generell touristisch starke Osterwochenende in den guten Zahlen des ersten Quartals noch nicht eingerechnet, da Ostern 2012 in den April fiel. Auch die besucherstarken Festspiele wie das Dixielandfestival, die Dresdner Musikfestspiele oder die Dresdner Schlössernacht würden sich in den Zahlen des 2. Quartals niederschlagen.

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