Bundeshaushalt: Weniger Mittel für Deutschlandtourismus vorgesehen - DTV hält dagegen

am . Veröffentlicht in Politik & Recht

Norbert Kunz

 

Die neue Bundesregierung will in ihrem Haushaltsentwurf für das laufende Jahr die Mittel für den Deutschlandtourismus absenken. Das ist - trotz schwieriger Haushaltslage angesichts der Krisen - nicht das Signal, das sich viele erhofft hatten.

Mit Blick auf die heutige Erste Lesung zum Haushalt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erklärt der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz: „Wir brauchen nicht weniger, sondern deutlich mehr Mittel für den Neustart des Deutschlandtourismus. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag klare Ziele zur Stärkung der Tourismusbranche gesetzt. Dazu gehört insbesondere das Modernisierungsprogramm „Zukunft Tourismus“ für Neu- und Wiedergründungen. Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen. Wir brauchen gerade jetzt einen Schub für Innovationen, für Digitalisierung, für Qualitätssteigerung und für die nachhaltige Ausrichtung des Tourismus. Das wäre ein echter Rückenwind beim Neustart des Tourismus in diesem besonderen Jahr."

Es sei unverständlich, warum die Bundesregierung in dieser schwierigen Lage die Tourismusmittel um 11 Millionen Euro absenken will. Nur noch 1,62 Millionen Euro soll der Haushaltstitel zur Leistungssteigerung im Tourismusgewerbe betragen. Das sind 1 Million Euro weniger als 2021. Damit wäre ein Tourismus-Innovationsprogramm nicht finanzierbar.

Auch die Mittel für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sollen um 10 Millionen Euro auf 34,5 Mill. Euro abgesenkt werden, obwohl gerade jetzt eine stärkere Werbung für das Reiseland Deutschland auf den Auslandsmärkten dringend notwendig wäre. Besonders im Städtetourismus fehlten die Gäste aus dem Ausland, so Kunz. Jetzt sei der Deutsche Bundestag gefordert, in den anstehenden Beratungen zum Bundeshaushalt die Mittel für den Deutschlandtourismus deutlich anzuheben.

Der Koalitionsvertrag war seitens der Branche noch positiv bewertet worden, da er eine Wertschätzung der Tourismusbranche erkennen ließ. Der Bundesregierung ist zugute zu halten, dass sie unter anderen Rahmenbedingungen in die Legislaturperiode gestartet war. Der Krieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Haushalte der öffentlichen Hand. Insofern sehen wir hier möglicherweise auch Vorboten der neuen Zeitrechnung.

Hier geht es zum Haushaltsentwurf.

https://www.deutschertourismusverband.de/

Bild: DTV / Norbert Kunz