"Atmendes System": DEHOGA und LTV SACHSEN fordern Öffnungsstrategie für den Tourismus

am . Veröffentlicht in Politik & Recht

Leerer Biergarten

 

Kein Bundesland ist wegen der Corona-Situation so stark im Fokus der Öffentlichkeit wie Sachsen. Zur wirtschaftlichen Krise des Tourismus im Land gesellen sich jetzt noch negative Schlagzeilen rund um die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen im Land. Der DEHOGA Sachsen und der LTV SACHSEN fordern jetzt eine "atmende" Strategie gegen das Virus.

Keine Frage: Der Tourismus ist von den Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv betroffen. In der Prognose gehen Experten davon aus, dass der sächsische Tourismus zum Ende des Jahres 2021 mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 3,5 Milliarden Euro rechnen muss. Zusammen mit dem Jahr 2020 belaufe sich der Umsatzverlust in der Branche nach Angaben der Verbände auf insgesamt etwa sieben Milliarden Euro. Nachdem der Tourismus in Sachsen im Sommer letzten Jahres langsam wieder starten konnte, wurden im November die bundesweit härtesten Restriktionen für die Tourismusbranche im Freistaat Sachsen eingeführt.

Dazu erklärt Jörg Markert MdL, Präsident des LTV SACHSEN: „Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Sachsen mit vielen Synergien zu anderen Wirtschaftsbereichen wie z.B. Handel, Dienstleistung, Handwerk, Kultur u.v.a.m. Diese Branche benötigt dringend mehr Wertschätzung in den aktuellen Diskussionen. Wir fordern eine klare Öffnungsperspektive. Damit meine ich ein „atmendes System“, das der wellenartigen Entwicklung des Virusgeschehens entspricht. Es braucht konkrete und nachvollziehbare Schritte hin zu einer flexiblen Strategie, bei der die Situation in den Krankenhäusern berücksichtigt wird. Was in allen anderen Bundesländern funktioniert, sollte auch für Sachsen möglich sein. Daneben gilt weiterhin mein dringlicher Aufruf, Impfangebote zu nutzen und damit die Tourismuswirtschaft zu unterstützen.“

In sechs Wochen begännen die Winterferien in Sachsen. Die Menschen sehnten sich nach Erholung und wollen die Zeit für Reisen nutzen. Wenn Sachsen hier nicht nachziehe, dann stünden alle deutschen Reiseziele offen – außer in Sachsen. Die Sächsische Staatsregierung solle dies in der neuen Coronaschutzverordnung berücksichtigen und dabei auch die Erfahrungen der anderen Bundesländer einbeziehen.

„Die Situation unserer Gastgeber ist verheerend. Das Verbot der touristischen Übernachtungen und die Sperrstunde in der Gastronomie um 20:00 Uhr sind existenzbedrohend. Die Verunsicherung der Mitarbeiter im Gastgewerbe ist groß, es bedarf einer Perspektive und Planungssicherheit für die Unternehmer.“, sagt Axel Hüpkes, Präsident des DEHOGA Sachsen. „Durch die harten Einschränkungen der Coronaschutzverordnung stehen seit Wochen die Betriebe nahezu still, Liquiditätsengpässe steigen. Es müssen nun dringend Anpassungen der ab 15. Januar geltenden Verordnung vorgenommen werden."

Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes betont: „Wenn Skifahren in Thüringen oder Tschechien, Museumsbesuche in Magdeburg und Urlaubsaufenthalt an der Ostsee möglich sind – dann sollte dies auch in Sachsen mit den entsprechenden Sicherheits- und Hygieneauflagen funktionieren. Die Branche in Sachsen kämpft mit den deutschlandweit schärfsten Auflagen und braucht eine Perspektive. Für Unternehmen und Gäste ist der Flickenteppich an Coronaverordnungen kaum nachvollziehbar und zumutbar, hier braucht es einen einheitlichen Weg für alle Bundesländer.“

www.dehoga-sachsen.de
www.ltv-sachsen.de

Bild: Getty Images / Canva

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