Fällt die Maskenpflicht im Einzelhandel? MV und Sachsen vs. Bayern und Lauterbach

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Maske beim Einkauf

 

Medienberichten zufolge könnte in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen schon bald die Maske fallen: Der Mund-Nasen-Schutz soll im Einzelhandel möglicherweise nicht mehr verpflichtend sein. Karl Lauterbach und Bayerns Ministerpräsident Söder warnen.

In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe angedeutet, dass die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im Einzelhandel bald aufgehoben werden könnte. "Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten", sagte Glawe laut Tagesschau.de der "Welt am Sonntag". In Mecklenburg-Vorpommern waren die Infektionszahlen zuletzt strak zurückgegangen.

Laut Glawe soll in einer Kabinettssitzung am 4. August über das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel entschieden werden. Die Abstandsregel soll aber grundsätzlich bleiben. Und auch in Sachsen werde ebenfalls eine Abschaffung geprüft, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD)

Glawe hatte auch angedeutet, dass er gerne eine einheitliche Regelung in den nördlichen Bundesländern oder gar bundesweit hätte. Dort gibt es jedoch noch kein einheitliches Bild. Einige Länder wie etwa Schleswig-Holstein wollen die Situation im August neu bewerten. Hamburg lehnt eine Lockerung ab. Und auch bundesweit stoßen die Pläne auf Kritik. Markus Söder schließt eine Aufhebung der Maskenpflicht ohnhein aus und hatte bereits angedeutet, dass diese länger bestehen bleibe. Deutlicher wurde der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann (CSU): "Die bayerische Staatsregierung sieht nicht den geringsten Anlass, die Maskenpflicht aufzuheben", sagte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung. SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach warnte eindringlich vor einer verfrühten Aufhebung.

Unter Urlaubern ist die Maske ebenfalls sehr unbeliebt, wie wir im Rahmen unseres ReisePuls Deutschland feststellen konnten. Allerdings gilt sie nach wie vor als ein zentraler Baustein zur Eindämmung der Pandemie.