Reisehinweise statt Reisewarnungen: Spanien, Norwegen und Großbritannien bleiben Sonderfälle

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Heiko Maas in PK

 

Ein Eckpunktepapier der Bundesregierung ebnet den Weg für die Aufhebung der Reisewarnungen in Europa. Heiko Maas machte in einer Pressekonferenz deutlich, dass der Bundesregierung EU-weite Kriterien wichtig seien.

Die Bundesregierung hat am 3. Juni 2020 entschieden, dass die Reisewarnung für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, für Schengen-assoziierte Staaten und für das Vereinigte Königreich ab dem 15. Juni aufgehoben und durch individuelle Reisehinweise ersetzen werden soll. "Wir werden uns weiterhin eng innerhalb der EU abstimmen und unsere Empfehlungen von der jeweiligen Situation vor Ort abhängig machen", erklärte Außenminister Maas.

Trotz Grenzöffnungen sollten Reisende sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Außenminister Heiko Maas erinnerte alle, die im Sommer ins Ausland verreisen wollen: "Es kommt jetzt auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen an: jeder kann dazu beitragen mit unserer wiedergewonnen Freiheit verantwortungsvoll umzugehen. Wir werden zu jedem Land die besten verfügbaren Informationen in unseren Reisehinweisen zur Verfügung stellen, damit Reisende sich für eine Reise entscheiden können oder dagegen. Wir werden die Reisewarnung auch zukünftig davon abhängig machen, wie sich die jeweilige Lage vor Ort entwickelt. Eine zweite Rückholaktion wird es nicht geben."

Reisen außerhalb Europas

Wie sich die Situation im Einzelnen nach dem 14. Juni außerhalb Europas darstelle, lasse sich gegenwärtig nicht belastbar sagen. Es werde eine gemeinsame EU-weite Regelung angestrebt. Für Drittstaaten wartet die Bundesregierung die Entscheidung der Kommission in dieser Woche ab, ob die Einreisebeschränkungen nach Europa verlängert werden. "Wir werden uns damit gegebenenfalls in der nächsten Woche beschäftigen", so Außenminister Maas.

Die Reisewarnungen für Norwegen und Spanien sollen laut Süddeutscher Zeitung offenbar zunächst weiter gelten, da es ohnehin weiter über den 15. Juni hinaus verfügte Einreisesperren gebe. Spanien will offenbar jedoch seine Einreisesperre zum 21. Juni aufheben. Großbritannien ist aus Sicht der Bundesregierung ebenfalls noch ein Sonderfall, da dort noch noch eine 14-tägige Quarantäneregel gelte.

Zu den Reisewarnungen und -hinweisen geht es hier: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/10.2.8Reisewarnungen

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Bild: Pressestatement von Außenminister Maas, © Thomas Koehler/photothek.de