hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus wollen Barrierefreiheit besser vermarkten

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hotelleriesuisse und Schweiz Tourismus wollen die Barrierefreiheit der Schweizer Hotellerie mittels hilfreicher Informationen besser sichtbar und vermarktbar machen.

Barrierefreiheit bedeutet eben Komfort für viele. Von geräumigen Zimmern, schwellenlosen Wegen, lesbaren Beschriftungen, Haltegriffen oder Hilfsmitteln in der Dusche profitierten nicht nur Menschen, die vorübergehend oder permanent im Rollstuhl sitzen, sondern auch Familien mit Kinderwagen, Schwangere und Senioren.

Senioren als treibende Kraft des barrierefreien Tourismus

Gerade Senioren nähmen aufgrund der demografischen Entwicklung zusehends barrierefreie Angebote wahr. Sie seien die treibende Kraft des barrierefreien Tourismus. Gemäß einer europäischen Studie habe der barrierefreie Reisemarkt in der EU mit 786 Mrd. Euro heute schon eine enorme ökonomische Bedeutung und biete noch weitaus größere Potenziale. Bis 2020 könnten Wachstumspotenziale bis zu 75% - gerade bei Gästen aus der Schweiz und anderen Nicht-EU-Ländern - erreicht werden, so die EU-Studie. Gemäß Zahlen des Bundesamtes für Statistik (2012) gebe es in der Schweiz 1,2 Mio. Menschen mit Behinderung, in der EU seien es 80 Mio. Menschen (EDF, 2014).

Informationsangebote via Schweizer Hoteldatenbank zur Verfügung stellen

Diesem Potenzial soll nun begegnet und bisherige Informationsbarrieren behoben werden. Zusammen mit der Claire & George Stiftung - verantwortlich für die Projektleitung - sollen in den nächsten zwei Jahren standardisierte Informationen zur arrierefreiheit in den Hotels erfasst und via Schweizer Hoteldatenbank im umfassenden Schweizer Hotelverzeichnis auf swisshoteldirectory.ch, auf Myswitzerland.com sowie anderen Plattformen zur Verfügung gestellt werden.

Barrierefreiheit werde dabei breit definiert. Sie beinhalte sowohl rollstuhlgängige Infrastruktur als auch Angebote bei Seh- oder Hörbehinderung oder für Gäste mit Unterstützungsbedarf. Die Claire & George Stiftung hat im letzten Jahr zusammen mit Behindertenorganisationen und Vertretern der Bereiche Alter und Pflege rund 25 Informationskriterien definiert, die die Suche nach dem geeigneten Hotel erleichterten, unabhängig von Behinderung oder altersbedingten Bedürfnissen.

Mit dem neuen Projekt würden diese Kriterien nun angewendet. Das Mobilisierungsprojekt bringe die Anliegen der Behindertenorganisationen und der Tourismusbranche zusammen und setze diese um. "Die unbefriedigende Situation der fehlenden oder mangelhaften Informationen auf den verschiedenen Vermarktungsplattformen soll so rasch als möglich behoben werden", sagt Thomas Allemann von hotelleriesuisse und ergänzt: "Das Projekt setzt einen wichtigen Meilenstein zur Verbesserung des Angebots und der Information rund um die Barrierefreiheit."

Die Schweiz mit ihrem gut ausgebauten Gesundheitsnetz, kurzen Distanzen, der Vielfalt von weitgehend ausgebauter Verkehrs- und Hotelinfrastruktur biete sich für den Zukunftsmarkt barrierefreier Tourismus an. "Jede Bemühung Reisebarrieren zu reduzieren oder ganz aus dem Weg zu schaffen, erzeugt zusätzliche Gästepotenziale", erklärt Martin Nydegger von Schweiz Tourismus. Das Projekt wird unterstützt von Innotour, dem Förderinstrument vom Staatssekretariat für Wirtschaft

www.claireundgeorge.ch
www.hotel-accessibility.ch