Neuer Leitfaden: „Tourismus für Alle in Sachsen“

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tmgs leitfadenDie Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) hat im Rahmen einer Fachtagung einen neuen Leitfaden zum Thema „Tourismus für Alle in Sachsen“ vorgestellt.

Immer noch seien sich manche touristische Leistungsträger in Sachsen des wirtschaftlichen Potenzials barrierefreier touristischer Angebote gerade im Zeichen des demographischen Wandels mit seinen sich ändernden Anforderungen nur unzureichend bewusst. Die Fachtagung „Tourismus für ALLE in Sachsen“ mit rund 70 Teilnehmern aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Abgeordneten, Landräten und Bürgermeistern sollte dies ändern.

In Fachvorträgen, unter anderem von Weltklasse-Handbiker Florian Sitzmann, und einem aktuell erschienenen Leitfaden „Tourismus für ALLE in Sachsen“ will die TMGS Hoteliers, Gastronomen und Betreibern von Freizeit- und Kultureinrichtungen mit vielen Informationen und Tipps ermutigen, ihr Angebot künftig barrierefrei(er) zu gestalten. „Ein Urlaub ohne Barrieren ist für den Gast bereits heute ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Wahl einer Urlaubsdestination und wird als Wettbewerbsfaktor weiter zunehmend an Bedeutung gewinnen“, sagte Hans-Jürgen Goller, TMGS-Geschäftsführer auf der Fachtagung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden.

Aufgrund des demographischen Wandels reisten gerade Senioren zunehmend bis ins sehr hohe Alter und trügen damit maßgeblich zum Wachstum des deutschen Urlaubsreisemarktes bei. Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt verbrächten dabei überdurchschnittlich viele Gäste ihren Urlaub in Sachsen (28 Prozent der Reisenden sind älter als 65 Jahre). Sie reisten im Vergleich zu Jüngeren häufiger und bevorzugt im Frühjahr und Herbst. Ihre konkreten Anforderungen an einen Urlaub, ihre finanziellen Möglichkeiten sowie ihr Gesundheitszustand machten ältere Gäste zu einer anspruchsvollen Zielgruppe. „Demographie und Familienfreundlichkeit bedingen Barrierefreiheit. In den nächsten Jahren wird Barrierefreiheit für jeden zweiten Konsumenten des Tourismus unverzichtbar werden. Im Mittelpunkt aller Überlegungen muss daher die Schaffung einer barrierefreien Servicekette stehen“, erklärte Michael Welsch, Leiter der Geschäftsstelle des Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.

Das bedeutet für Dienstleister, service- und komfortorientierte Angebote zu entwickeln, die sowohl von älteren Gästen und Familien als auch von Menschen mit Behinderungen nachgefragt werden könnten. Dabei müsse Barrierefreiheit in allen Gliedern der touristischen Servicekette berücksichtigt werden – von der Anreise über den Aufenthalt mit Besuchen von Sehenswürdigkeiten und Museen, dem gemütlichen Tagesausklang in einer Gaststätte oder den Besuch einer kulturellen Veranstaltung. Ein Gesamtangebot zu entwickeln sei Voraussetzung für ein barrierefreies Urlaubserlebnis.

Inzwischen bietet Sachsen für Menschen mit Behinderungen eine Vielzahl von barrierefreien touristischen Angeboten – vom Städtebesuch bis hin zu Wandertouren zwischen Vogtland und Oberlausitz. Es seien über 500 Anbieter aus dem Kultur- und Freizeitbereich sowie Unterkünfte von Hotels über Jugendherbergen bis zu Ferienwohnungen und Campingplätzen, die von der TMGS anhand von Qualitätskriterien für Barrierefreiheit geprüft, bewertet und als „barrierefrei“ eingestuft wurden. Die Broschüre „Sachsen Barrierefrei“ und die Internetseite www.sachsen-barrierefrei.de - jeweils in deutscher und englischer Sprache -sowie eine spezielle CD für Blinde und Sehbehinderte im DAISY-Format stellen die Partner detailliert dar.

www.sachsen-barrierefrei.de

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