Fachkräftemangel: Tourismustalente für Sachsen gesucht

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Infografik Sachsen

 

Arbeiten, wo andere Urlaub machen – an den idyllischsten Orten, vor den schönsten Aussichten, in pulsierenden Großstädten. Ein Beruf in der Tourismusbranche macht genau das möglich. Trotzdem fehlen in sächsischen Hotels, Restaurants, in den großen Veranstaltungsbetrieben und Ausflugszielen immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Corona-Pandemie hat das Problem weiter verschärft. Um reichlich zehn Prozent sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe allein zwischen Mai 2020 und 2021. Parallel dazu ist die Zahl der Auszubildenden in den letzten Jahren zurückgegangen.

Bereits im November 2021 hatten Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch, der Landestourismusverband Sachsen e.V. (LTV) sowie der DEHOGA Sachsen gemeinsam eine Kampagne für Berufe in der Tourismusbranche gestartet. Aufgrund der Coronapandemie können die Maßnahmen erst jetzt im Frühjahr stattfinden. Ab sofort wird die Kampagne »Tourismustalente für Sachsen« mit voller Kraft und neuen Aktionen durchstarten.

Unter der Marke »Tourismustalente für Sachsen« werde auf vielen Kanälen über die beruflichen Chancen im sächsischen Tourismus informiert. Dafür wurde eine eigene Marke inklusive der Internetplattform www.tourismustalente-sachsen.de auf den Weg gebracht. Plakate, Karten und Flyer sind entstanden und auch eine eigene Werbestrategie für das Fahrgastfernsehen wurde entwickelt. Immer im Mittelpunkt - die Jugendlichen selbst. So erzählen Nachwuchsköche, frischgebackene Restaurantfachleute und angehende Kaufleute für Tourismus und Freizeit in kurzweiligen Videoclips, was sie an ihren Ausbildungen begeistert und warum sie ihre Zukunft im sächsischen Tourismus sehen. Natürlich wird für die »Tourismustalente« auch in den Sozialen Medien geworben.

»Für herausragenden Service in der Tourismusbranche bedarf es hochqualifizierter Fachkräfte, die einen Tourismusberuf mit voller Leidenschaft nachgehen. Genau diese Tourismustalente wollen wir mit unserer Kampagne gewinnen, indem wir sie gezielt analog und digital ansprechen, über Berufsbilder informieren und etwa wichtige Bewerbungstipps geben. Ich freue mich auf den Start der Kampagne und hoffe, dass wir nicht nur Nachwuchskräfte gewinnen, sondern auch junge Talente langfristig für einen Beruf in der Tourismusbranche voller Zukunftsperspektiven binden können«, sagt Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch.

Weiterhin wurde das vom DEHOGA Sachsen entwickelte Format der »AZUBI-Dinner« ausgebaut. Die Teilnehmer haben bei den Veranstaltungen die Möglichkeit, Berufe kennenzulernen und unmittelbar Kontakte zu potenziellen Ausbildungsbetrieben zu bekommen. Die Initiative »Tourismustalente für Sachsen« wird begleitet und unterstützt von einem Bündnis aus LTV SACHSEN, DEHOGA Sachsen, den sächsischen Industrie- und Handelskammern, der Jugendberufsagentur und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Ziel ist es, die Vielfalt und Attraktivität der Berufe im Tourismus wieder stärker ins Bewusstsein der jungen Menschen zu bringen.

Nur mit guten Fachkräften wird das Reiseland Sachsen auch weiterhin den guten Service und die hohen Zufriedenheitswerte bei den Gästen halten können. Nach den neuesten Ergebnissen konnte Sachsen im Jahr 2021 mit 86,5 von 100 Punkten einen neuen Bestwert bei den Gästebewertungen erzielen. Dabei gingen 272.664 Bewertungen auf 250 Bewertungsportalen ein. Im Deutschlandvergleich verteidigte Sachsen erneut den vierten Platz und liegt an der Spitze der ostdeutschen Bundesländer, gefolgt von Sachsen-Anhalt (85,3), Thüringen (85,2) und Brandenburg (85,2).

In Sachsen konnten alle Regionen die Gästezufriedenheit steigern. Ganz vorn liegt das Erzgebirge, knapp dahinter die Sächsische Schweiz und die Oberlausitz. Deutlich wurde, dass die Betriebe bei Gästen mit freundlichem und professionellem Service punkten, was sich in einem sehr guten »Service-Score« widerspiegelt (89,9).

Dazu erklärt Manfred Böhme, Direktor des LTV SACHSEN: »Die positive Entwicklung der Gästezufriedenheit in unserem Reiseland ist ein Lichtblick. Bundesweit ist eher ein rückläufiger Trend erkennbar. Das zeigt: Die sächsischen Gastgeber sind hochmotiviert, Gäste zu empfangen und mit Gastfreundschaft zu punkten. Mein Dank gilt allen Unternehmen, engagierten Vereinen und Bürgermeistern, die für diese Erfolgsbilanz stehen. Nach zwei schwierigen Jahren für die Tourismusbranche mit einem Umsatzverlust von sieben Milliarden Euro nimmt die Branche wieder Fahrt auf. Die Bedingungen für die Branche verbessern sich langsam, bleiben aber mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen unsicher. Nichtsdestotrotz ist die Reiselust ungebrochen. Wir sind zuversichtlich, dass der Saisonstart an Ostern für die sächsischen Touristiker erfolgreich wird und viele Gäste nach Sachsen bringt«.

Die Regionen zeigen sich vorsichtig optimistisch zum Saisonauftakt. Das Erzgebirge, die Oberlausitz, die Sächsische Schweiz sowie Leipzig verweisen auf einen guten Vorbuchungsstand. In den anderen Regionen sowie den Städten Dresden und Chemnitz läuft das Geschäft nach der Corona-Pandemie etwas verhaltener an. Sachsenweit freuen sich die Jugendherbergen und Kinder- und Erholungszentren auf gut gebuchte Häuser von Schulklassen ab April.

Die Nachfrage für den Sommer sei zufriedenstellend und stimme hoffungsvoll. Auch Tagungen, Kongresse und Geschäftsreisen zögen langsam wieder an. Dabei seien besonders die Städte Dresden und Leipzig in den Monaten Mai und September nachgefragt. Das Buchungsverhalten der Gäste sei weiterhin kurzfristig. Aus den Marktforschungsergebnissen lassen sich weitere Trends ableiten: höhere Reiseausgaben, längere Aufenthalte, autarke Unterkünfte sowie eine hohe Attraktivität von Inlandsreisen. Außerdem ist das Bedürfnis nach Mobilität, Erholung und kulturellen Erlebnissen groß, damit kehrt auch der Wunsch nach z.B. Städtereisen wieder zurück.

Aus Sicht des Bilderberg Bellevue Hotel schätzt General Manager Sebastian Klink ein: »Der Blick auf die Belegung in den Monaten Mai bis August gibt viel Zuversicht, wir rechnen im Schnitt mit einer Auslastung von 70 bis 80 Prozent. So wichtig wie die Zufriedenheit der Gäste so wichtig ist es, das Augenmerk auf jene zu richten, die genau das mit Leidenschaft möglich machen: die bestehenden und künftigen Mitarbeiter. Unsere 120 Mitarbeiter sind das Wertvollste für unser Unternehmen. Wir haben vor einigen Jahren unsere Arbeitgebermarke »Wir vom Bellevue« entwickelt und sind beständig daran, diese weiterzuentwickeln. Wir sind dankbar für die Initiativen, beispielsweise die aktuelle Kampagne »Tourismustalente für Sachsen«. Wann immer es die Möglichkeit gibt, stehen wir vom Bellevue als Botschafter für den Hotelberuf zur Verfügung.«
Pressekontakte:

www.ltv-sachsen.de

Infografik: LTV Sachsen

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