Personalmangel: DEHOGA Chemnitz entwickelt neues Label

am . Veröffentlicht in Ausbildung & Karriere

Das Gastgewerbe konnte früher immer genug Fachpersonal ausbilden. Heute sieht das aufgrund von steigenden Ausbildungs- und Studienangeboten in anderen Branchen anders aus. Dem setzt der DEHOGA Chemnitz ein neues Qualitätslabel entgegen.

Der Mangel an Fachpersonal liege jedoch nicht nur daran, dass weniger Jugendliche eine Ausbildung in der Hotellerie oder Gastronomie beginnen, sondern auch daran, dass im Gastgewerbe 40 Prozent der Lehrlinge ihre Ausbildung abbrechen, wohingegen es in anderen Branchen nur 25 Prozent seien. Mögliche Gründe sind, dass die Azubis zu Beginn falsche Vorstellungen von einem Beruf im Gastgewerbe hatten, vielleicht waren es falsch eingeschätzte ungünstige Arbeitszeiten oder die bessere Entlohnung in anderen Berufen.
 
Daher entwickelte der DEHOGA Chemnitz das neue Qualitätslabel „Empfohlener Ausbildungsbetrieb“, mit dem Betriebe ausgezeichnet werden sollen, die eine vorbildliche Ausbildung anböten. Häuser mit einer Plakette, die sie als „Empfohlener Ausbildungsbetrieb“ kennzeichneten, garantierten die "Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen". Dazu gehörten insbesondere die der Arbeitszeiten, eine individuelle Begleitung während der Ausbildung durch einen exakten betrieblichen Durchlaufplan, spezifische Lehrunterweisungen bis hin zur Vorbereitung auf die IHK-Abschlussprüfung sowie eine mindestens tarifliche Entlohnung.

Somit sollen interessierte und motivierte Jugendliche auf diese Betriebe aufmerksam gemacht werden und sich dort um eine gute Ausbildung bewerben, die ihnen Spaß machen woll, anstatt eine nicht zufriedenstellende Lehre abzubrechen. Durch diese neue Ausbildungsqualitätsklassifizierung sollen die Azubis keine Lücken mehr im Lebenslauf haben und gleichzeitig werde besser für guten Nachwuchs im Gastgewerbe gesorgt.
 
Wichtig sei dem DEHOGA Chemnitz bei dem Projekt „Empfohlener Ausbildungsbetrieb“ die zeitliche Begrenzung der Auszeichnung und dass das Qualitätslabel einem Betrieb aberkannt werden könne, falls sich die Ausbildungsbedingungen verschlechtern sollten.
 
Elf Häusern aus dem Bereich der Landesdirektion Chemnitz wurde die Klassifizierung zuerkannt. „Es sind die Ausbildungsbetriebe der ersten Stunde, die zeigen wollen, wie wichtig gute Mitarbeiter fürs Haus sind. Wir sind überzeugt, mit dieser bundesweit erstmaligen und einzigartigen Initiative den richtigen Schritt gemacht zu haben, und hoffen auf weitere Häuser im Bereich der Landesdirektion Chemnitz, die sich noch anschließen werden. Bedenklich ist die Tatsache, dass aus dem gesamten Bereich des Kreises Mittelsachsen kein einziger Antrag auf Klassifizierung eingegangen ist. Daran müssen wir dringend arbeiten“, so Vorstandsvorsitzender Peter Reichert.

www.dehoga-chemnitz.de