CMT: Deutscher Wanderverband zertifiziert erstmals Komfort- und Kulturwege

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Auf der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart werden in diesem Jahr erstmals Komfort- und Kulturwege als Qualitätswege „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.

31 Wanderwege hätten insgesamt die Zertifizierung zum Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ bestanden, davon 22 lange und neun kurze Wege. Zum ersten Mal werden ein Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland – komfortwandern“ und ein Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland – kulturerlebnis“ ausgezeichnet.

Die zwischen zwei und sieben Kilometer langen Wege mit dem Namen „komfortwandern“ seien gut begehbare, besonders sichere Strecken durch attraktive Landschaften mit vielen Rast- und Ausruhmöglichkeiten. Viele kulturelle Attraktionen unter einem Oberthema verbänden die „kulturerlebnis“ genannten Wege. Dazu böten diese Routen eine herausragende kulturelle Attraktion, eine informative Begleitbroschüre und eine Einkehrmöglichkeit direkt am Weg.

Die seit 15 Jahren vom Deutschen Wanderverband zertifizierten langen Qualitätswege „Wanderbares Deutschland“ müssen ebenfalls einer Reihe von Qualitätskriterien entsprechen, die alle aus den Bedürfnissen von Wanderern abgeleitet seien. So müssen diese Wege nicht nur landschaftlich und kulturell abwechslungsreich und möglichst naturbelassen sein, sondern auch eine perfekte Markierung besitzen. 21 der Wege, die in Stuttgart ausgezeichnet werden, hätten sich mehrfach den Kriterien gestellt. Rauchfuß: „Wenn Regionen ihre Wege zum wiederholten Mal zertifizieren lassen, ist das Beweis dafür, dass sich die Auszeichnung für sie lohnt. Außerdem zeigt es, wie nachhaltig unsere Qualitätsinitiative funktioniert.“

An beiden Messetagen informiert die Messe darüber hinaus über die neuesten Entwicklungen auf dem Outdoor-Markt und gibt den Besuchern Anregungen für die Planung des nächsten Rad- oder Wanderurlaubs. Die Palette der während der Messe vorgestellten Reisemöglichkeiten reicht vom Kurztrip in der Region über Ausflüge in deutsche Mittelgebirge oder Nachbarländer bis hin zu Rad- und Wander-Fernreisen. Zum Infotainment-Paket der Messe zählen ein Bühnenprogramm sowie ein Urlaubskino mit Multimedia-Shows.

Ein Vorteil der Messe sei laut Guido von Vacano, Bereichsleiter Lifestyle und Freizeit der Messe Stuttgart, dass die Messebesucher vieles vor Ort testen oder anprobieren können. Bei der Beratungsstation Wanderausrüstung dürfen die Besucher Schuhe, Rucksäcke oder Stöcke ausprobieren und im GPS-Forum können Navigationsgeräte unter die Lupe genommen werden. Welche Aktiv-Urlaube für Wandertouristen möglich seien, zeigen demnach Veranstalter und Tourismusämter aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien, Slowenien, Kroatien sowie Belgien und den Niederlanden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Messe sei das Thema Pilgerreisen. „Für kurze Zeit aussteigen, eine spirituelle Auszeit nehmen oder einfach Abenteuer erleben – für Wanderer auf Pilgerpfaden ist der Weg das Ziel“, sagt von Vacano. Von Jahr zu Jahr ziehe es laut Spiegel Online mehr Menschen auf Pilgerpfade wie den Jakobsweg. Im Jahr 2005 meldeten sich 93.924 Menschen im Pilgerbüro von Santiago de Compostela und wiesen mit abgestempelten Pilgerpässen nach, dass sie mindestens die letzten 100 Kilometer zu Fuß zurückgelegt haben – 2015 waren es bereits 262.516, darunter fast 19.000 Deutsche.

Susanne Leder, Professorin für Tourismusmanagement an der Fachhochschule Südwestfalen: „Pilgern ist definitiv ein langfristiger Trend, keine Modeerscheinung.“ Pilger gehörten unterschiedlichen Berufsgruppen an, es seien fast genauso viele Frauen wie Männer. Und sie würden Leder zufolge immer jünger: Oft seien es Menschen in den Dreißigern und Vierzigern, die sich auf den Weg machten. „Viele wünschen sich einen Ausstieg auf Zeit, Distanz zum Alltag, Ursprünglichkeit, Körperlichkeit und Askese – unabhängig von Religiosität“, berichtet Leder. Und viele suchten schlicht das Abenteuer – und fänden unterwegs Spiritualität.

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