Wertebilanz: Zukunftswerkstatt des Mountainbike Tourismusforum

am . Veröffentlicht in Natur- und Aktivtourismus

mtb kongress


In Bad Wildbad fand die zweite Zukunftswerkstatt des Mountainbike Tourismusforum Deutschland statt. Thema: „Wir sind es Wert“. Gut 150 Teilnehmer aus insgesamt sechs Nationen setzten Impulse für die Entwicklung des Mountainbike-Tourismus.

Tilman Sobek und Norman Bielig vom Mountainbike Tourismusforum Deutschland führten durch das Programm. Zu Beginn ließen sie den Vorjahreskongress Revue passieren und griffen touristische Entwicklungen auf, die sich aus dem Auftrakt in 2015 ergeben hatten.

In einem Dialog beschäftigten sie sich mit einer Vielzahl von Wertbegriffen, die im MTB-Tourismus eine Rolle spielen. Es zeigte sich, dass ganz unterschiedliche Konzepte zu nachhaltiger Wertschöpfung führen könnten, dass es regionale Eigenheiten zu beachten gelte und ein allgemeines Patentrezept kaum möglich sei. Wert wurde aber auch in soziale und naturräumliche Definitionen überführt.
 
Anschließend stellte Norman Bielig die Ergebnisse der MTB-Anbieterstudie vor. Er zeigte Wege zur Kooperation auf und den Wert, den Reiseunternehmen im MTB-Bereich für die Destinationsentwicklung und –kommunikation hätten.
 
Im Benchmark-Trilog diskutierten erfolgreiche Alpine Leader mit deutschen Tourismusverantwortlichen Probleme, Chancen und Perspektiven im MTB-Tourismus, ebenso die Übertragbarkeit alpiner Projekte auf das Mittelgebirge. Die Expertenrunde bestehend aus Jean-Pierre Fournier, dem OK-Präsident des traditionsreichen Grand-Raid, Hartmann Ploner, tiroler Hotelier und einer der wichtigsten Stakeholder bei der Entwicklung der 3-Länder-Enduro-Region Reschen, sowie Martin Baumann Projektleiter für Mountain Bike Holidays bei MTS Austria konnte dem Publikum dabei Einblicke in ihre Projektarbeit, aber auch in die Diskussionen der alpinen Destinationen geben.
 
Dann ging es in die aktive Arbeit in diversen Workshops. Dieter Steiner, Geschäftsführer der WOM Medien GmbH briefte die Teilnehmer zu Trends der Bikebranche und deren Relevanz für touristische Entwicklungen. Er diskutierte mit E-MTB Vorreiter Stefan Schlie den Elektrifizierung-Trend. Die Trilog-Experten stellten sich am Nachmittag den Fragen des interessierten Publikums. Norman Bielig und Tilman Sobek stellten das Projekt zur Wegeklassifizierung mit dem Input der Guiding-Tagung vom Vortag vor.

Nach den Workshops am ersten Tag gab Tomáš Kvasnička aus Tschechien noch einen Impuls zur Entwicklung nachhaltiger Wege- bzw. Trailnetze als Produkt für die Vielzahl der Segemente unter den Mountainbikern.

Kai Siebdraht informierte am zweiten Tag über den Vorteil urbaner Bike-Projekte und deren sozialer Rendite.
 
Philipp Schaffer von absolutGPS und Peter Unterberg von eco-Counter eröffneten den Tag mit einem Beitrag zu analogem und digitalem Gästemonitoring. Sie zeigten Wege auf, touristische Produkte und Angebote mit festgelegten Indikatoren zu messen und vor allem auch zu bewerten.

Tilman Sobek vom Mountainbike Tourismusforum Deutschland schloss sich mit einem Schlüsselthema zu Organisationsformen und Finanzierung an: aus welchen Quellen stammen Finanzmittel, wie lassen sich diese aquirieren und welche Organisationsformen haben sich bewährt.
 
Begeistert zeigten sich die ausrichtenden Regionen Bad Wildbad, Nördlicher Schwarzwald und Schwarzwald. „Die Zukunftswerkstatt des Mountainbike Tourismusforum Deutschland ist für uns ein wichtiger Schritt hin zu notwendigen Weiterentwicklungen und der gemeinsamen Arbeit an der Zukunft des MTB-Tourismus“, so Bernhard Mosbacher von der Bad Wildbad Touristik.

Der Nachwuchsförderung, dem Indikator der sozialen Rendite und vor allem Entwicklungen im kommunalen Raum widmete sich Kai Siebdrath von Velosolutions. Er konnte aufzeigen, wie sich Urbanität und ländlicher Raum gegenseitig befruchteten und welche Rolle niedrigschwellige Angebote für die ganze Familie dabei spielten.
 
Dr. Hannes Perkmann richtete zusammen mit den Teilnehmern den Blick nach innen. Er fesselte das Publikum mit seiner Rede und betonte die Notwendigkeit, Destinations- und regionale Entwicklung auf Basis innerer Werte zu gestalten.

Am Nachmittag beschäftigen sich die Teilnehmer in Workshops mit eloquentem Storytelling, der Wertmessung und nachhaltigem Trailbau im MTB-Tourismus.
 
Den Titel der Veranstaltung „Wir sind es WERT“ gaben die Veranstalter den Kongressteilnehmern zum Abschluss noch einmal mit auf den Weg. „MTB-Tourismus ist ein essenzieller Faktor in der Entwicklung ländlicher Räume in Deutschland, er hat das Potenzial den kommenden Strukturwandel positiv mitzugestalten und eine Vorreiterrolle in der Qualitätssicherung und Erarbeitung von Nachhaltigkeit einzunehmen.“, waren sich Sobek und Bielig vom Mountainbike Tourismusforum Deutschland einig.

https://www.mountainbike-tourismusforum.de

Nichts verpassen: Newsletter abonnieren