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Österreichs Top-Hotels fürchten Personalprobleme

am . Veröffentlicht in Hotellerie & Hospitality Management

OEHV Inside Naechtigungen W1617


Eine aktuelle Umfrage zeigt: Österreichs Top-Hotels gehen positiv in den Winter, doch die Mitarbeitersituation trübt die Stimmung.

Eine breit angelegte Umfrage in der Qualitätshotellerie belegt demnach die besondere Qualität des Winterurlaus in Österreich: Top-Angebote zu unschlagbaren Preisen. Laut ÖHV-Inside, der Mitgliederbefragung der Österreichischen Hoteliervereinigung zur Wintersaison 2016/17, erwartet mehr als ein Drittel der Hoteliers ein Nächtigungsplus. Handlungsbedarf sieht ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer jedoch bei der Preisdurchsetzung: „Das von der Nationalbank ausgewiesene Plus in der Leistungsbilanz ist vielmehr das Ergebnis von Nächtigungszuwächsen als von Preissteigerungen: Die Belastungen haben aber zugenommen, die Mehreinnahmen decken gerade einmal die Kostensteigerungen. Da heißt es vorsichtig sein und die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten.“

Jobsuchende willkommen: Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte nötig

Deutlich angespannter sei die Lage am Mitarbeiter-Sektor: Drei Viertel der Befragten benötigten Verstärkung, vor allem in Service, Küche und Rezeption. „Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort: Der heimische Arbeitsmarkt hält nicht mit den Anforderungen der mitarbeiterintensiven Top-Hotellerie mit und die Politik nimmt uns die Alternativen“, verweist Gratzer auf stetig sinkende Saisonnier-Kontingente. „Wenn wir da nicht gegensteuern, bekommen wir ein Riesenproblem: Angebote werden vom Markt genommen, Umsätze fehlen, Arbeitsplätze gehen verloren“, so Gratzer, der in einer auf den Tourismus adaptierten Rot-Weiß-Rot-Karte ein passendes Mittel sieht.

Gratzer: „Kein investitionswilliger Betrieb darf verloren gehen!“

Durchwachsen sei das Bild bei den Investitionen: „Nach 10,7 % im Vorjahr wollen heuer 12 % die Investitionen erhöhen. Und der Anteil derer, die die Investitionen zurückfahren, ist um ein Drittel gesunken. Aber immer noch planen fast dreimal so viele eine Reduktion wie eine Erhöhung der Investitionen. Das ist kein erfreuliches Bild, der Handlungsbedarf ist unübersehbar“, so Gratzer.

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Helfen sollte die für 2017 angekündigte Investitionsprämie für KMU. „Höchste Priorität hat eine pragmatische Abwicklung etwa als One-Stop-Shop in der ÖHT." Es dürfe kein förderwilliger Betrieb auf der Strecke bleiben. Auch beim Zugang zur Fremdfinanzierung brauche es merkliche Verbesserungen: Knapp 30 % kämen schwieriger an benötigtes Kapital als vor einem Jahr, 44,6 % sähen die Situation unverändert: „Alternativen werden hier wichtiger, speziell wenn Basel 4 kommt. Die Crowdfunding-Plattform we4tourism.at ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir werden im nächsten Jahr sehen, ob sich die Situation verbessert hat“, so der Generalsekretär.

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