Ferienimmobilien: In Deutschland bis zu acht Prozent Bruttorendite

am . Veröffentlicht in Hotellerie & Hospitality Management

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Eine neue Marktanalyse von FeWo-direkt und Engel & Völkers analysiert den Investitionsboom in Ferienimmobilien.

Bereits seit rund einem Jahrzehnt boomen diese Investitionen. Zwei Drittel des Objektbestandes wurden seit 2005 erworben, jeder dritte Eigentümer besitze mehr als nur ein Feriendomizil. Mit Jahresmieteinnahmen von durchschnittlich 14.500 Euro und einer möglichen Bruttorendite von bis zu acht Prozent in Deutschland wird die Ferienimmobilie als Anlageform immer attraktiver, wie die aktuelle Marktanalyse von FeWo-direkt und Engel & Völkers unter Befragung von fast 4.000 Eigentümern aus Deutschland ermittelte. Vorrangiges Kaufmotiv sei eine lukrative Vermietung. Anleger stellten daher höhere Ansprüche an Qualität und Ausstattung der Objekte, um Urlaubererwartungen gerecht zu werden.

Neuinvestitionen vor allem in Deutschland und Florida

Ferienobjekte gelten seit Jahren als attraktive Anlageform, der Bestand wächst kontinuierlich weiter. Insbesondere in den vergangenen fünf Jahren boomt der Markt, jede zweite Ferienimmobilie (46 Prozent) sei in ihrem Wert gestiegen. Deutschland sei seit Jahren Investitionshotspot: Jeder zweite Ferienimmobilienbesitzer hierzulande (55 Prozent) nenne ein Objekt im Inland sein eigen. Die gefragten Urlaubsregionen Nord- und Ostseeküste machten 40 Prozent des inländischen Gesamtbestandes aus. Hier sei die Wertsteigerung einer Ferienimmobilie besonders hoch und auch die Renditen könnten sich sehen lassen: Die Nordsee-Inseln verzeichneten eine doppelt so hohe Wertsteigerung wie Mallorca, während auf dem Nordsee-Festland eine Rendite von bis zu acht Prozent erzielt werden könne.

Aye Helsig, Regional Director Central Europe FeWo-direkt: "Käufer von Ferienimmobilien zeigen eine ganz klare Präferenz für Lagen am Wasser. Rund die Hälfte entscheidet sich dafür, ein Ferienhaus oder eine -wohnung in Meeres-, See- oder Flussnähe zu erwerben. Jede vierte Ferienimmobilie befindet sich zudem in der Nähe eines Strandes." Der Standort, der früher als Rendite-Garant galt, habe heute in Sachen Wichtigkeit eingebüßt. Während in Spanien oder Österreich heute genauso wie früher gern investiert wird, verloren in den vergangenen zehn Jahren Italien und Frankreich an Beliebtheit, Florida hingegen verzeichne positive Wachstumsraten.

Steigende Erwartungshaltung der Gäste beeinflusst Investitionsentscheidung

Die wesentlichen Gründe für Käufer, sich eine Ferienimmobilie zuzulegen, seien Aspekte der Altersvorsorge (47 Prozent) sowie eine gewünschte Eigennutzung und Vermietung des Objekts (62 Prozent). Jeder dritte Eigentümer möchte ganz gezielt mit seiner Immobilie einen Gewinn erwirtschaften, jeder Vierte sieht seinen Erwerb als reine Kapitalanlage. Insbesondere in den vergangenen fünf Jahren nähmen die Rentabilitäts- und Altersvorsorge-Aspekte zu. Käufer von Ferienimmobilien versprechen sich von der Anlage zudem positive Auswirkungen auf ihre Vermögensstreuung, Steuervorteile und einen gewissen Inflationsschutz. Weniger relevant seien heute familiäre Gründe für den Erwerb.

"Ferienimmobilien stellen angesichts der aktuell rückläufigen Zinsentwicklung eine attraktive Form der Kapitalanlage und der Altersvorsorge dar. Wertstabilität bieten insbesondere Objekte in bevorzugten Lagen, die über eine erstklassige Ausstattung verfügen", erklärt Kai Enders, Mitglied des Vorstands der Engel & Völkers AG - Franchise, und ergänzt: "Neben dem finanziellen Aspekt schätzen viele Besitzer von Ferienimmobilien natürlich auch die immaterielle Rendite in Form der Eigennutzung."

Drei von vier Eigentümern planten heute nach dem Kauf das Ferienobjekt unmittelbar an Gäste zu vermieten. Mit dieser Absicht änderten sich auch die Kaufkriterien für eine Ferienimmobilie, die im Vergleich zu früher heutigen Käufern wichtig seien. Zwar ist seit Jahrzehnten die Lage einer Ferienimmobilie am bedeutendsten, die Ansprüche an Ausstattung und Gebäudezustand und damit an das Vermietungs- und Wiederverkaufspotenzial nähmen jedoch zu. Um Gäste erfolgreich zu beherbergen und die Ferienimmobilie rentabel zu halten, passten sich die Privatvermieter heute immer mehr den Urlauberwünschen an.

Jeder Zweite sei der Ansicht, dass die Ansprüche deutlich gestiegen sind. So erwarten zwei von drei Urlaubern eine hochwertige und komfortable Ausstattung, drei Viertel einen W-LAN Anschluss. Um diesen Gästeerwartungen gerecht zu werden, haben drei Viertel der Eigentümer in den vergangenen zwei Jahren in verschiedene Maßnahmen investiert, wie beispielsweise eine neue Inneneinrichtung oder die Installation eines W-LAN Anschlusses. "Die Erfüllung der Gästevorstellungen zahlt sich durchaus aus. Im Schnitt sind die Ferienobjekte der Befragten 23 Wochen im Jahr ausgebucht. Durchschnittlich werden Jahresmieteinahmen in Höhe von 14.500 Euro erzielt", so Aye Helsig.

Zahlungsbereitschaft für qualitativ hochwertige Objekte steigt

Neben den gestiegenen Erwartungen an die Qualität einer Ferienimmobilie erhöhe sich die Nachfrage nach größeren und hochpreisigen Objekten. Die durchschnittliche Wohnfläche von Ferienimmobilien liege derzeit bei 112 m², ein Drittel der Objekte verfüge über mehr als 100 m². Zwei Drittel der Ferienimmobilien (61 Prozent) verfügten über zwei bis drei Schlafzimmer. Die Anleger seien bereit, für die Erfüllung ihrer Ansprüche an Qualität, Größe und Ausstattung auch mehr zu bezahlen. In der Gesamtheit gäben Anleger durchschnittlich 195.000 Euro für eine Ferienimmobilie aus. Besonders stark zugenommen habe im Zeitvergleich die Nachfrage nach Ferienimmobilien im Preisbereich ab 250.000 Euro. In den vergangenen fünf Jahren wurde knapp ein Viertel der Objekte (24 Prozent) in diesem gehobenen Preissegment erworben.

Ferienimmobilien in Portugal am günstigsten, in Frankreich am teuersten

Der beim Erwerb der Immobilie durchschnittlich gezahlte Quadratmeter-Preis für die in der Studie analysierten Ferienimmobilien liege im Zeitraum 2011 bis 2016 bei 2.250 Euro. Am günstigsten seien Objekte in Portugal, Schweden und den Niederlanden. Auch das Preisniveau für Ferienobjekte in Florida und Spanien liege deutlich unter dem Durchschnitt, während Käufer in Österreich und Frankreich überdurchschnittliche Quadratmeterpreise zahlten. Italien, Kroatien und Deutschland bewegten sich im Mittelfeld. Pro Quadratmeter würden in Deutschland durchschnittlich 2.284 Euro fällig, die Preise für gefragte Nord- und Ostsee-Standorte lägen jedoch deutlich darüber. Insbesondere auf den Nordsee-Inseln müssten Anleger tief in die Tasche greifen: Im Schnitt investierten Eigentümer hier 4.500 Euro pro Quadratmeter. Finanziert werden Ferienimmobilien heute immer weniger mit Eigenkapital, bedingt durch die niedrigen Darlehenszinsen steige die Fremdfinanzierung.

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