Österreich vor der Wintersaison: Licht und Schatten

am . Veröffentlicht in Hotellerie & Hospitality Management

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Volle Häuser zu attraktiven Preisen und mehr offene Stellen: Die Top-Hotellerie Österreichs blickt durchaus positiv in die Wintersaison.  Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) sieht aber auch zunehmende Belastungen, die das Investitionsklima drücken.

Eine Mitgliederbefragung der ÖHV spiegelt das Befinden in der Branche wider: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis im österreichischen Winterurlaub ist unschlagbar, die Angebote sind top – und das wissen die Gäste“, fasst der Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, Dr. Markus Gratzer, zusammen. Mehr als ein Drittel der Befragten erwarte ein leichtes Nächtigungsplus gegenüber dem Vorjahr – allerdings bei einer schlechteren Preisdurchsetzung: „Nächtigungen sind eine Sache, wichtig ist die Wirtschaftlichkeit“, warnt Gratzer vor verfrühtem Jubel.

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Eine gute Nachricht hat Gratzer für alle, die Arbeit suchen: „77 % der Betriebe suchen noch Mitarbeiter für die Wintersaison. Der Arbeitsmarkt und die Demografie kommen mit dem raschen Wachstum in der mitarbeiterintensiven Top-Hotellerie nicht mit“, erklärt der Generalsekretär. Am dringendsten benötigt würden Mitarbeiter in Küche, Service und Rezeption. Hier brauche es jedoch wichtige Impulse. Was am Arbeitsmarktgipfel vorgelegt wurde, reiche nicht. Selbst Mitarbeiter forderten nach mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung.

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Innovation statt Investitionsbremse

Kritisch betrachtet Gratzer die weiterhin rückläufige Tendenz bei den Investitionen: „Fast jeder zweite Hotelier fährt die Investitionen zurück.“ Wirtschaftspolitische Versäumnisse machten aus Sicht der ÖHV den Betrieben zu schaffen. „Die steigenden Belastungen der letzten Jahre führen die Branche ans Limit. Das Schlimmste daran: Es ist kein Ende in Sicht“, verweist er auf USt-Erhöhung, Bonus-Malus-System und EU-Pauschalreiserichtlinie.

Hoteliers, die investieren, stünden vor einem weiteren Problem: Der Zugang zu Krediten sei weiter schwierig. Jeder Dritte sehe die Situation kritischer als noch vor einem Jahr, betont Gratzer: „Unterm Strich bedeuten die Ergebnisse vor allem eines: Lösungen sind gefragt, die Politik ist gefordert. Neben einer starken Österreichischen Hotel- und Tourismusbank braucht es vor allem mehr Mittel für Impulsprogramme, die Innovationen und Investitionen fördern, und eine nachhaltige Erhöhung des ÖW-Budgets“.

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