NRW will um internationale Medizintouristen werben

am . Veröffentlicht in Gesundheitstourismus & Medical Wellness

Mit einer neuen Publikation will der Tourismus NRW e.V. erstmals national und international um Medizintouristen werben.

Die neue Broschüre, die in Zusammenarbeit mit dem NRW-Gesundheitsministerium, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, den Gesundheitsregionen, dem Gesundheitscampus NRW, verschiedenen Krankenhausgesellschaften sowie Ärzten und Wissenschaftlern entwickelt worden sei, ist jetzt auf der ITB in Berlin vorgestellt worden.

Sie enthält Informationen zu Spitzenkliniken in Nordrhein-Westfalen und gebe einen Überblick über ausgewählte Kliniken, die sich bereits auf internationale Patienten eingestellt hätten. Darüber hinaus würden touristische Angebote in den nordrhein-westfälischen Städten und Regionen vorgestellt. Die Broschüre erscheine in deutscher, englischer und russischer Sprache. Mit ihr werde u.a. auf internationalen Messen, etwa in Dubai und Moskau sowie in russischen und ukrainischen Reisebüros geworben. Darüber hinaus sei eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und den Industrie- und Handelskammern geplant.

In den 413 Kliniken Nordrhein-Westfalens stünden insgesamt 122.000 Betten zur Verfügung. Damit befänden sich mehr als ein Viertel aller deutschen Kliniken in NRW. Hinzu kämen 138 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit etwa 20.800 Betten. "Immer mehr medizinische Zentren bieten zudem für mitreisende Begleitpersonen und Angehörige einen ausgezeichneten Service, der es den Gästen leicht macht, zugleich die vielfältigen touristischen Angebote in den nordrhein-westfälischen Städten und Regionen zu nutzen", sagte Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW e.V.

Der Gesundheits- und Medizintourismus gehöre zu den wachstumsstärksten Segmenten im Tourismusbereich, wie Jens Juszczak von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im ITB-Pressegespräch aufzeigte. Seinen Angaben nach hätten sich 2010 77.000 ausländische Patienten in Deutschland stationär behandeln lassen, 115.000 hätten sich einer ambulanten Behandlung unterzogen. Das entspreche einem bundesweiten Zuwachs an Patienten von rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geschätzte Erlösvolumen internationaler Patienten in Deutschland liege derzeit bei rund 930 Millionen Euro pro Jahr.

Auch Köln, Bonn und Düsseldorf wollen sich im Ausland verstärkt als Destination für ausgezeichnete medizinische Behandlungen in den Fokus rücken. Deshalb haben die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Gesundheitsregion Köln-Bonn e.V. sowie die Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH das Projekt "Medizintourismus entlang der Rheinschiene" an den Start gebracht. Geplant seien etwa eine Informationslandkarte und einen Kompetenzatlas in einer Online- und einer Printversion.

http://www.touristiker-nrw.de

Tags: Bundesland: Nordrhein-Westfalen
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