Brandenburg: Neue Potenzialstudie zum Gesundheitstourismus

am . Veröffentlicht in Gesundheitstourismus & Medical Wellness

„Wachstumstreiber Gesundheitstourismus? Chancen für Brandenburg gemeinsam nutzen“. Zu dieser Fragestellung trafen sich  auf Einladung des Ministeriums für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg Akteure aus den Bereichen Tourismus und Gesundheitswirtschaft. Vorgestellt wurde eine im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellte Potenzialstudie zum Gesundheitstourismus in Brandenburg und Berlin.

Ein Gutachterteam der Beratungsunternehmen PROJECT M und KECK Medical hat für die Studie das touristische Angebot und Potenzial Brandenburgs analysiert und will in der Studie aufzeigen, wie Tourismusanbieter, aber auch Unternehmen der Gesundheitswirtschaft das Angebotsprofil noch weiter schärfen können.

Die Gutachter attestieren Brandenburg demnach eine gute Ausgangssituation für den Gesundheitstourismus. Diese leiten sie aus der naturräumlichen Ausstattung, der guten Infrastruktur für den Aktivtourismus sowie der vorhandenen Wellness-Angebotsstruktur ab. Pluspunkte seien auch die acht Kurorte und Heilbäder mit ihrer medizinisch-therapeutischen Kompetenz sowie die Rehakliniken und Präventionszentren des Landes. Ein weiterer Vorteil sei, dass Brandenburg beim barrierefreien Tourismus im Deutschlandvergleich gut dastehe. Der Fokus der Angebote liege in Brandenburg jedoch derzeit auf Wellness und vereinzelten präventionsorientierten Angebote in den Kurorten.

Mit Blick auf den Markt empfiehlt das Gutachten daher, die Entwicklung gesundheitstouristischer Angebote auf Basis der beiden Säulen „Bewegung“ und „Entspannung“ weiter voranzutreiben. Ziel sei es, die Gäste zu erreichen, die ihren Erholungsurlaub nutzen möchten, um etwas für ihre Gesundheitsvorsorge zu tun und die mit Bewegung und Entspannung ihre Leistungsfähigkeit steigern wollten. Aber auch die Gäste stellten die Gutachter in den Fokus, bei denen bereits eine Krankheit diagnostiziert wurde und die den Urlaub nutzen wollen, um ihren Gesundheitszustand zu verbessern.

Konkret wird eine stärkere Integration der sportwissenschaftlich und medizinisch-therapeutischen Kompetenzen in die touristischen Angebote empfohlen. Außerdem sollten vorhandene Aktivtourismusangebote „gesundheitlich aufgeladen“ und die vorhandenen naturräumlichen Potenziale gesundheitstouristisch noch stärker genutzt werden.

„Es ist erfreulich, dass Brandenburg für die weitere Entwicklung des Gesundheitstourismus mit der vorhandenen Wellnesshotellerie, Aktivinfrastruktur und naturräumlichen Ausstattung sowie den Heilbädern und Kurorten eine sehr gute Ausgangssituation hat. Jetzt müssen wir auf dieser Basis neue Ideen entwickeln, die den Gästen gefallen und mit denen die Unternehmen Geld verdienen können“, betont der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Hendrik Fischer.

Besondere Bedeutung bei der Entwicklung neuer und differenzierter Produkte komme der Kooperation verschiedener Akteure zu. Das Gutachten empfiehlt ausdrücklich branchenübergreifende Netzwerke zu bilden, in denen Gesundheitswirtschaft, Ärzte- und Patientenverbände, aber auch Vertreter aus Forschung und Lehre mitwirkten. Dies sei ein Ansatz, den auch das Cluster Tourismus verfolge, das den Gesundheitstourismus als eines seiner Handlungsfelder definiert habe.

Susanne Schäfer, Koordinatorin für Gesundheitstourismus im Clustermanagement Tourismus bestätigt die Sichtweise des Gutachtens: „Die Entwicklung innovativer und gesundheitstouristischer Angebote liegt nicht alleine in der Hand der touristischen Unternehmen. Vielmehr müssen Anbieter aus unterschiedlichen Bereichen wie z. B. Medizin, Sportwissenschaft und Tourismus hier noch enger zusammen arbeiten.“

„Zielgruppenspezifische neue Angebote lassen sich dann auch gut vermarkten“, ist sich Dieter Hütte, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg, sicher. „Wenn die Angebote der Gesundheitsbranche noch differenzierter werden und unser Potenzial noch besser ausnutzen, kann dies zur weiteren Profilierung und zur Stärkung der Tourismusmarke Brandenburg beitragen“, erläutert er.

Nach der Vorstellung  der Studie präsentierten Unternehmen und Kliniken aktuelle Praxisbeispiele. Dabei waren der Geschäftsbereich Zweiter Gesundheitsmarkt des Ernst von Bergmann Klinikums Potsdam, die Stein Therme Bad Belzig, das Hotel Esplanade Bad Saarow sowie die INKOM Neuruppin.

http://www.mwe.brandenburg.de/