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Schleswig-Holstein: Dynamisch bleiben und Bürger befragen

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Der Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) sieht die Branche auf einem sehr guten Weg. Auf dem Tourismustag in Neumünster stellte Verbandschef Dr. Jörn Klimant jetzt die aktuellen Zahlen und die zukünftigen Schwerpunkte vor.

Er betonte zugleich, dass Investitionen der Branche wichtig seien, um die Qualität der touristischen Angebote im Land weiter zu verbessern und die gute Position im Vergleich zu den Mitbewerbern auszubauen.

Die seit Jahren anhaltende Investitionsdynamik im schleswig-holsteinischen Tourismus zahle sich aus: Zwischen Januar und September dieses Jahres verzeichneten die gewerblichen Beherbergungsbetriebe des Landes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von rund 1,2 Millionen Übernachtungen. Das entspeche einer Steigerung von fünf Prozent. Schleswig-Holstein liege damit im Ländervergleich auf Platz zwei. Mit dieser Dynamik konnten andere Küstenländer wie Niedersachsen (plus 2 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 1,9 Prozent) nicht mithalten.

Zu den Wachstumstreibern zählten vor allem die Hotellerie (plus 4,2 Prozent) sowie das sonstige Beherbergungsgewerbe (plus 6,4 Prozent). Hinzu kommt: Bei den Gästeankünften verzeichnete Schleswig-Holstein nun schon das 13. Jahr in Folge Zuwächse. Die Zahl der Ankünfte stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 280.000 auf 6,2 Millionen.
Dabei war die Nordsee die Region mit der höchsten relativen Nachfragedynamik: Die Zahl der Übernachtungen stieg hier um 627.000 – das entspricht einem Plus von 8,1 Prozent. Bei den Inseln war Föhr der Entwicklungsmotor (plus 34,8 Prozent), aber auch Sylt (plus 9,3 Prozent) und Amrum (plus 1,8 Prozent) verzeichneten Zuwächse. An der Ostseeküste wies Heiligenhafen durch die Angebotserweiterungen (plus 107,1 Prozent) neben Neustadt (plus 42,5 Prozent) in den ersten neun Monaten des Jahres die höchste Dynamik auf.

„Die Entwicklung des schleswig-holsteinischen Tourismus ist für alle Akteure äußerst erfreulich. Allerdings bedeutet das nicht, dass wir uns jetzt auf diesen Erfolgen ausruhen können“, mahnte Klimant. Gerade die jetzige Boomphase sei der richtige Zeitpunkt, sich Gedanken über die langfristige Entwicklung zu machen. „Dazu gehört vor allem, dass alle Betriebe und Akteure in die Zukunft investieren, um das Tourismusland Schleswig-Holstein auch weiterhin attraktiv zu halten“, sagte Klimant.

Ziel müsse es sein, die erfolgreiche Tourismusentwicklung im Echten Norden zu verstetigen und langfristig zu stabilisieren.
Für die Akteure im Schleswig-Holstein-Tourismus zeigen sich zwei zentrale Stellschrauben. Einerseits seien stetige Investitionen im Gastgewerbe, in der Freizeitwirtschaft und in der öffentlichen tourismusrelevanten Infrastruktur gefragt, um mittelfristig einen echten Qualitätsvorsprung auf die Wettbewerber aufzubauen. Andererseits zeige das Thema Mobilität weiterhin große Potenziale. Es geht um die Verbesserung der Erreichbarkeit bei der An- und Abreise und die Erweiterung der Mobilitätsangebote vor Ort.

Im aktuellen Branchenthema des Sparkassen-Tourismusbarometers, welches von TVSH und SGVSH (Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein) gemeinsam finanziert wird, geht es um die strategische Frage, wie eine Nutzenstiftung und Wertsteigerung durch den Tourismus künftig aussehen kann. Dabei hat die Branche bei der Frage nach der Tourismusakzeptanz auch die einheimische Bevölkerung im Blick: Denn auf ganzer Linie erfolgreich, so Klimant, könne das lokale Tourismusangebot nur dann sein, wenn auch die Einwohner mit der Situation vor Ort zufrieden seien und gerne dort lebten und arbeiteten, wo andere Urlaub machen.

Es gehe demnach um die Frage, wie die einheimische Bevölkerung zum Tourismus stehe. Im kommenden Jahr führt der TVSH eine Umfrage durch, um die Situation in einzelnen Orten zu erfassen. Für die Organisation, Durchführung und Auswertung ist das Kieler Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) verantwortlich. Bei der Erhebung gehe es um Themen wie etwa die Wahrnehmung des Tourismus im eigenen Lebensumfeld oder auch um positive wie negative Effekte des Tourismus im eigenen Ort.

www.tvsh.de

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