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Tourismustag: Bayerischer Wald setzt auf Leuchttürme und kreative Projekte

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Rund 200 Teilnehmer fanden sich auf Einladung des Tourismusverbandes Ostbayern e.V. (TVO) zu Fachvorträgen, zur Information und zum Austausch im Hans-Eisenmann-Haus im Nationalpark Bayerischer Wald in Neuschönau ein.

Der Präsident des Tourismusverbandes Ostbayern, Landrat Franz Löffler aus Cham, blickte in seiner Ansprache auf die neunziger Jahre zurück, als die Auslastung der vielen Betten zurückging, die Preise in Folge gesenkt wurden und zuletzt auch das Image des Bayerischen Waldes deutschlandweit im unteren Drittel der Urlaubsgebiete lag. „Doch wir haben mit unseren Themen Stärke bewiesen“, betonte Löffler, „in den Bereichen Wellness, Mountainbiken, Wandern, Natur- und Winterurlaub belegen wir nun die ersten Plätze“.

Die Leuchttürme und leistungsstarken Betriebe strahlten weit über die Region hinaus. Die Bettenzahl sei zwar gesunken, aber die Wertschöpfung je Übernachtung sei gestiegen. Die Übernachtungszahlen hätten sich bei sieben Millionen eingependelt. Die Gästezahlen seien so hoch wie nie zuvor, jedoch liege die Aufenthaltsdauer derzeit bei 3,9 Tagen und könne möglicherweise weiter fallen. Löffler stellte den Nationalpark, den Qualitätswanderweg Goldsteig, die attraktiven Freizeiteinrichtungen und hochqualifizierten Unterkünfte als wegweisend heraus. Die Premiumpartner des Bayerischen Waldes seien zudem ein ganz besonderer Zusammenschluss und böten eine gute Vernetzungsmöglichkeit in die Wirtschaft. Das Gäste-Umweltticket Guti, die All Inclusiv-Karten und auch das Onlinebuchungsangebot des Tourismusverbandes Ostbayern, das zuletzt bayernweit als Best Practice-Beispiel ausgezeichnet wurde, seien hervorragende Serviceangebote für die Gäste.

Herausforderung Digitalisierung

Auch wegen des zunehmenden Wettbewerbsdrucks appellierte Löffler an die Tagungsteilnehmer, sich der Digitalisierung zu stellen, die Marke Bayerischer Wald intensiv zu nutzen und sich gut zu vernetzen, gerade zwischen öffentlichem und privatem Bereich. Die Leuchttürme des Bayerischen Waldes müssten weiter ausgebaut werden, Lösungen für die in die Jahre gekommenen touristischen Großimmobilien gefunden werden und das Marketing müsse konzentriert werden. „Wir können eine gute Bilanz unserer Arbeit ziehen, dürfen aber nicht aufhören, die richtigen Weichen im Tourismus zu stellen“, schloss Löffler seine motivierende Rede.

Neue Gäste

Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern, zitierte aus der aktuellen Gästebefragung, die im letzten Sommer durchgeführt wurde. Demnach komme der Großteil der Übernachtungsgäste mit 22 Prozent aus dem Postleitzahlengebiet 8 und mit 19 Prozent aus dem Postleitzahlengebiet 9. Zusammen 23 Prozent der Gäste kämen aus dem Postleitzahlengebieten 0 und 7.

28 Prozent der Gäste machten zum ersten Mal eine Urlaubsreise in den Bayerischen Wald, 40 Prozent waren bereits bis zu fünfmal vorher da und 29 Prozent waren bereits mehr als fünfmal im Bayerischen Wald. Im Vergleich zum Jahr 2009 hätten die Erstbesucher um sechs Prozent zugenommen, die Stammgäste um fünf Prozent abgenommen.

Braun interpretierte diesen Effekt damit, dass immer mehr Gäste reiseerfahren seien, die Reiseziele öfter wechselten und in Folge immer mehr neue Gäste für den Bayerischen Wald gewonnen werden müssten. „Es ist für die Zukunft wichtig, noch stärker präsent zu sein und konzentriert nach außen aufzutreten“, betonte er. Die häufigsten Reisearten seien Erholungsurlaub mit 59 Prozent, Familienurlaub mit 36 Prozent, gefolgt von Wanderurlaub mit 38 Prozent. Das Internet sei vor Reiseantritt mit 71 Prozent die wichtigste Informationsquelle für die Gäste. Im Jahr 2009 lag diese Zahl noch bei 51 Prozent.

Projekte für den Bayerischen Wald

Günter Reimann, Destinationsmanager Bayerischer Wald, TVO, stellte die aktuellen Marketingprojekte vor. Die Mountainbikerunde „Trans Bayerwald“ werde rund 800 Kilometer betragen und soll so die Spitzenposition im Bereich Mountainbiken weiter untermauern. Im Frühjahr noch finde die Erstbefahrung und digitale Erfassung der Strecke statt. Gleichzeitig laufe die Aufwertung des Pandurensteigs, zugleich als eine Nebenroute des Goldsteigs.

Eine Linie wie für den Bayerischen Wald gemacht, sei die Kampagne „Stade Zeiten“ der Bayern Tourismus Marketing GmbH, der man sich unter dem Motto „A Ruah is“ anschließe. Der Ausbau der Kooperationen der Premium-, Vorzugs- und Basispartner komplettierten das Angebot, neben einer informativen Prospektserie, Messeauftritten, Pressearbeit und dem Online-Buchungsservice. Im Innenmarketing arbeite man am Layout der Marke und am Corporate Design Handbuch. Im Herbst werde wieder der TourismusAward Bayerischer Wald vergeben.

Best Practice-Projekte 2017

Wie schon bei den vorangegangenen Tourismustagen wurden erfolgreiche Projekte ausgewählt, die von den Akteuren präsentiert wurden. Diese waren das Naturerlebniszentrum Haus am Strom in Untergriesbach, der Wildgarten mit Unterwasserbeobachtungsstation in Furth im Wald, das kulinarische Schaufenster in Zwiesel, der Alpakahof Schreiber in Sickling-Schaufling, der Vogelwuide Sepp in Sankt Englmar und die Waldkur in Lackenhäuser-Neureichenau.

www.ostbayern-tourismus.de

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