Interreg: MV und Bayern pochen weiter auf Unterstützung für grenzüberschreitende Zusammenarbeit

am . Veröffentlicht in Strategie, Orga & Finanzen

Länderübergreifender Schulterschluss: Regierungsvertreter aus Bayern, MV und auch Sachsen sowie Brandenburg haben sich über Strukturen der Interreg-Programme ausgetauscht.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph hat demnach an dreitägigen Konsultationen mit Mitgliedern der bayerischen Staatsregierung, der Regierungen von Niederbayern, Oberfranken und der Oberpfalz sowie der Landkreise Freyung-Grafenau und Tirschenreuth teilgenommen.  Begleitet wurde der Staatssekretär in Bayern von Vertretern des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Strukturen und Programmgestaltung der Interreg-Programme.

Die Programme dienen der europäischen territorialen Zusammenarbeit und sind Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. „Ich bin mir mit meinem Kollegen im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Herrn Staatssekretär Josef Pschierer, einig - auch über 2021 hinaus benötigen unsere Grenzregionen deutliche Unterstützung bei ihrer Entwicklung. Die Erfolgsgeschichte der Interreg-Programme zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit muss fortgeschrieben werden. Dazu ist es notwendig, Mittelbeantragung und Programmverwaltung zu vereinfachen und zu entbürokratisieren. Gute Ideen dürfen an einem Bürokratiemonster nicht scheitern. Die Weichen für den Förderzeitraum von morgen werden heute gestellt“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph in München.

Innovative und effiziente Verwaltung der Interreg-Projekte

Die Strukturen der Interreg-Programme, die Programmgestaltung und -umsetzung sind Schwerpunkte der Gespräche vor Ort. „Wir können und wollen voneinander lernen, um für die neuen Herausforderungen gut gerüstet zu sein. Die besichtigten Interreg-Projekte im bayerisch-tschechischen Grenzraum - wie beispielswese im Museum „Stifter und der Wald“ in Neureichenau und der Geschichtspark Bärnau–Tachov in Bärnau - sind innovativ und effizient verwaltet. Unsere Konsultationen bestätigen unser gemeinsames Vorgehen mit unseren polnischen Freunden und regen zugleich zum Nachdenken an. Eine Win-Win-Situation für alle“, würdigte Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph den Fachaustausch abschließend.

Mehr Förderung bis 2020 – insgesamt 134 Millionen Euro EU-Mittel stehen zur Verfügung

Für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Westpommern sowie drei brandenburgischen Landkreisen stünden in der aktuellen Förderperiode bis 2020 insgesamt 134 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Ziel sei es, grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten zu unterstützen, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel in den Bereichen Verkehr, Bildung sowie Natur und Kultur. Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern leitet die Verwaltungsbehörde im Gesamtprogramm. „Unser Ziel muss es sein, in Brüssel gemeinsam dafür erfolgreich zu werben, dass grenzüberschreitende Projekte weiterhin möglich sind. Prosperierende Grenzregionen nutzen den Einwohnern und Gästen gleichermaßen“, so Rudolph weiter.

Programm Interreg V A

Das Kooperationsprogramm Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen ist Teil der europäischen Kohäsionspolitik und wird im Rahmen des eigenständigen Ziels „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Programm fördert grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen deutschen und polnischen Partnern. Diese länderübergreifenden Kooperationen werden mit bis zu 85 Prozent der förderfähigen Ausgaben aus dem EFRE bezuschusst.

Das Interreg-Programm wird umgesetzt in der Wojewodschaft Westpommern in Polen, den Landkreisen Barnim, Uckermark und Märkisch Oderland in Brandenburg sowie in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und neu im gesamten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Einige bereits bestehende Projekte werden weiterentwickelt und fortgeführt, wie beispielsweise das „Grenzüberschreitende Netzwerk der Service- und BeratungsCentren in der Euroregion POMERANIA“ (SBC-Projekt), das kleinere Unternehmen bei wirtschaftlicher Kontaktanbahnung, beim Erfahrungsaustausch und in der Zusammenarbeit unterstützt. Neu ist die Öffnung der Interreg-Programme für Partner außerhalb des Fördergebietes - unter der Voraussetzung, dass ein Vorteil für die Förderregionen vorliegt. Der „Fonds für kleine Projekte“ (SPF) fördert Begegnungsprojekte.

http://www.regierung-mv.de/