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Köln nach dem Silvesterschock: Rückgänge gegen den Trend

am . Veröffentlicht in Statistik & Benchmarks

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Das touristische Jahr 2016 ist in Köln mit insgesamt 3,35 Millionen Gästeankünften und 5,8 Millionen Übernachtungen im Vergleich zum vorangegangenen Rekordjahr 2015 schwächer ausgefallen.

Der Rückgang beläuft sich auf 2,9 Prozent bei den Ankünften sowie auf 3,5 Prozent bei den amtlich erfassten Hotelübernachtungen. Nach 15 Jahren, in denen sich die Übernachtungszahlen seit dem Jahr 2000 verdoppelt hatten, wirkten sich im vergangenen Jahr vielfältige, mitunter globale Einflussfaktoren negativ auf die Tourismusentwicklung in Köln aus - allen voran die Silvesternacht von 2015 auf 2016.

Elisabeth Thelen, Vorsitzende des Aufsichtsrates der KölnTourismus GmbH erklärt dazu: „In Anbetracht vieler Jahre mit hohen Gästezuwächsen für Köln und angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen, die das vergangene Jahr mit sich gebracht hat, ist der Rückgang der Ankünfte und Übernachtungen als moderat zu bezeichnen. Die Attentate von Paris, Brüssel, Nizza und zuletzt Berlin haben Sicherheitsbedenken bei Reisenden ausgelöst. Das spüren die Metropolen und großen Städte ganz besonders. Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“

Das Jahr 2016 stand gleich zu Beginn unter dem Eindruck der Übergriffe in der Silvesternacht, die international wahrgenommen wurden. Ereignisse wie der Brexit, mit dem ein Verlust der Kaufkraft der Engländer einhergeht, und die US-Präsidentschaftswahlen, in deren Jahr Amerikaner traditionell weniger verreisen, hatten laut Köln Tourismus ebenfalls Auswirkungen auf die beiden für Köln wichtigsten ausländischen Quellmärkte Großbritannien und USA. Im Ranking der wichtigsten Herkunftsländer gab es keine nennenswerte Veränderung, jedoch seien aus allen relevanten Quellmärkten, außer China, Rückgänge zu verzeichnen. In der Reihenfolge des Übernachtungsvolumens sind dies: Deutschland (-2,8 Prozent), Großbritannien (-12,1 Prozent), USA (-2,3 Prozent), Niederlande (-8,5 Prozent), Schweiz (-7,7 Prozent) und Belgien (-1 Prozent).

„Köln hat von 2013 bis 2016 einen überproportionalen Übernachtungszuwachs erlebt, der über dem Deutschlandschnitt und dem der zehn Magic Cities Germany liegt“, so Josef Sommer, Geschäftsführer der KölnTourismus GmbH. „Es gilt jetzt, diesen zu stabilisieren und die vielen Stärken des nach wie vor beliebten Städte- und Geschäftsreiseziels weiterhin gezielt national und international zu platzieren. Wir sind zuversichtlich, dass sich die leicht rückläufige Entwicklung mittel- bis langfristig relativieren wird. Die Gästezahlen ab September deuten darauf hin.“

Kölner Kongress- und Tagungsmarkt 2016 konstant

Der Kölner Kongress- und Tagungsmarkt blicke auf ein insgesamt konstantes Veranstaltungsjahr zurück. Das ergeb das aktuelle TagungsBarometer, eine Befragung von Veranstaltungszentren, Tagungshotels und Eventlocations, die das Cologne Convention Bureau (CCB) regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Institut für TagungsWirtschaft (EITW) durchführt. So fanden 2016 in Köln rund 48.700 Veranstaltungen mit insgesamt 3,82 Millionen Teilnehmern statt. Das bedeute ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr (+1,6 Prozent und +1,7 Prozent). Im Bereich der Veranstaltungshäuser konnte die Stadt ihr Angebot geringfügig ausbauen und verfügt nun über insgesamt 169 Veranstaltungsstätten.

Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Veranstaltungen kämen nach wie vor aus der Wirtschaft. Vorreiter bleibe die Banken- und Versicherungsbranche, gefolgt von Medizin- und Pharmasektor sowie Kommunikationsunternehmen. 24 Prozent der Veranstaltungen entfielen auf Verbände und weitere Non-Profit-Organisationen. Auffällig sei, dass die erste Jahreshälfte 2016 deutlich schlechter ausgefallen sei als die zweite. Dies ist entgegen dem üblichen Verlauf und stelle eine Parallele zur gesamttouristischen Gästeentwicklung des Jahres dar.

Neue Themen: #urbanCGN und #urbanana

Mit der Weiterführung des Schwerpunktthemas #urbanCGN – cologe urban lifestyle setzt KölnTourismus weiter auf den Trend der Individualisierung des Reiseverhaltens, der sich neben dem klassischen Besichtigungstourismus etabliere. Gäste möchten demnach zunehmend in die lokalen Szenen der Städte eintauchen und sich dort als Einheimische auf Zeit bewegen. Der Blog visit.koeln biete dieser anspruchsvollen online-affinen Zielgruppe von der Szene verfassten Content aus den Bereichen Design, Kunst, Urban Art, Food, Mode und Musik. Seit 2016 bietet KölnTourismus auch Stadtführungen jenseits der touristischen Hauptrouten an, die „urban lifestyle“ im Belgischen Viertel und in Ehrenfeld beleuchten und kooperiere demnächst mit dem CityLeaks Festival-Veranstalter art.rmx e.V. hinsichtlich ganzjähriger Führungen zu Urban Art in Köln.

Eine weitere landesweite Initiative befördert die Aktivitäten zu #urbanCGN ab sofort auf eine weitere Ebene: #urbanana lautet der Name des EU-geförderten Projekts, mit dem Tourismus NRW gemeinsam mit den Partnern Köln, Düsseldorf und der Metropole Ruhr bis Ende 2019 den wachsenden kreativ orientierten Städtetourismus ausbauen will. Dabei sollen die Städte mit ihren Kreativ-Quartieren und Szenen sowie den zugehörigen Akteuren aus den Bereichen Kunst und Kreativwirtschaft international bei Individualreisenden bekannter gemacht werden. Erste sichtbare Ergebnisse sind das Heimatdesign-Heft „Guide to the west“, eine redaktionelle Strecke in me.urban sowie das „InstaPaniPixi“, ein limitiertes Instagram-Stickerbuch. Weitere Maßnahmen wie englischsprachige Stadtmagazine und eine Kooperation mit der Kunstzeitschrift Monopol folgen im Laufe des Jahres.   

Veranstaltungsreiches Jahr 2017

Internationale Aufmerksamkeit will Köln vom 5. bis 21. Mai auf sich ziehen, wenn hier und in Paris die 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Auch mit großen Konzerten namhafter Künstler wie Phil Collins, Green Day, Ed Sheeran, Kings of Leon, Aerosmith und Elton John soll die Lanxess Arena, die kürzlich auf Platz 6 des weltweiten Arena-Rankings vorgerückt ist, wieder für zahlreiche Reiseanlässe nach Köln sorgen. Ebenso wartet der Messekalender 2017 mit starken Veranstaltungen wie gamescom, dmexco und Anuga auf. Zudem würden die EUROMIT (International Meeting on Mitochondrial Pathology), das European ISSX (International Society for the Study of Xenobiotics) Meeting, der Kongress für Kinder- und Jugendmedizin und der zurückgewonnene fvw Kongress in Köln stattfinden.

www.koelntourismus.de

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