Schlei droht Verlust des Status als Bundeswasserstraße

am . Veröffentlicht in Politik & Recht

Im Zuge einer geplanten Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung soll die Schlei ihren Status als Bundeswasserstraße verlieren und würde aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Bedeutung für die Frachtschifffahrt zu einem „sonstigen Gewässer“ herabgestuft. Als Folge befürchten zahlreiche Betroffene, dass mittelfristig negative Einflüsse auf die touristische Attraktivität der Destination Ostseefjord Schlei und auf die maritime Wirtschaft zu erwarten seien.

Aus diesem Grund haben sich Ende 2012 auf Initiative der Ostseefjord Schlei GmbH einige  Unternehmen und Verbände, unter ihnen die IHK Flensburg und die Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig mbH (WiREG), zur „Lenkungsgruppe Wassertourismus“ zusammengeschlossen und eine Petition ins Leben gerufen.

Aus einem Gutachten des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) gehe hervor, dass mittelfristig in den regionalwirtschaftlich relevanten Sektoren der Tourismus- und der Sportboothafenwirtschaft mit ihren Werften und Dienstleistungen mit Umsatzverlusten in Höhe von bis zu 38,8 Millionen Euro pro Jahr zu rechnen sei. Der Wertschöpfungsbeitrag des Tourismus in der Schlei-Region liege mit knapp zehn Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt (sechs Prozent).

Würde die Schlei tatsächlich nicht mehr oder seltener ausgebaggert als vor der Reform, wäre eine Einschränkung der Schiffbarkeit die Folge: Langfristig könne dadurch das Image und die Attraktivität der Schlei als Tourismusregion gefährdet sein. Das maritime Erlebnis sei jedoch die wichtigste Eigenschaft der Region. Allein die Wassersportmöglichkeiten seien für die Touristen in der Schlei-Region doppelt so wichtig wie im Landesdurchschnitt in Schleswig-Holstein.

Das einzige Mittel der strukturschwachen, ländlichen Region gegen weitere Bevölkerungsverluste und die Abwanderung von Unternehmen sei, so das Gutachten der NIT, neben einem attraktiven Standortimage auch das Halten bestehender Beschäftigungsverhältnisse.

Unterstützer der Schlei können sich online unter www.tinyurl.com/petition-schlei  oder per Postkarte (www.tinyurl.com/Wassertourismus-Postkarte) auch anonym an der Petition beteiligen. Die Aktion soll noch bis ins erste Quartal 2014 laufen und mit einer medienwirksamen Übergabe an die Politik enden. Bis dato seien rund 8.600 Unterschriften eingegangen.

www.ostseefjordschlei.de

Tags: Bundesland: Schleswig-Holstein
Destinationen: Ostsee

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