Kreuzfahrttourismus in Schleswig-Holstein soll sauberer werden

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Das Land Schleswig-Holstein, die Landeshauptstadt Kiel und der Seehafen Kiel haben gemeinsam mit der Costa Gruppe an Bord der "AIDAluna" die Weichen für einen nachhaltigeren Kreuzfahrttourismus gestellt.

Ziel sei es, die maritime Infrastruktur, die Wirtschaft und den Tourismus in Norddeutschland nachhaltig weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu gestalten.

Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe & Carnival Asia, Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel und Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer Seehafen Kiel, unterzeichneten in Anwesenheit von Landeswirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, dem Staatssekretär im Landesumweltministerium Tobias Goldschmidt und AIDA Präsident Felix Eichhorn eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Förderung eines umweltfreundlichen Kreuzfahrttourismus im Seehafen Kiel. Seitens der Costa Gruppe wird AIDA Cruises das Land Schleswig-Holstein, die Landeshauptstadt Kiel und den Seehafen Kiel mit verschiedensten Initiativen unterstützen. Kernpunkte der Vereinbarung seien u.a. der Bau einer Landstromanlage durch den SEEHAFEN KIEL am Ostseekai, die Nutzung von emissionsarmem Flüssigerdgas zum Betrieb von Kreuzfahrtschiffen von AIDA Cruises während der Hafenliegezeit und der Einsatz von modernen Abgasreinigungssystemen.

Ministerpräsident Daniel Günther glaubt: "Mit der Absichtserklärung sind wir einen großen Schritt weitergekommen, den Kreuzfahrttourismus im echten Norden zukunftsfähiger und umweltfreundlicher zu gestalten." Das Land beabsichtige, den geplanten Bau der Landstromanlage am Ostseekai finanziell zu unterstützen, und werde die Fördermöglichkeiten prüfen. "Außerdem werden wir uns auf Bundesebene weiterhin dafür stark machen, dass für Landstromanlagen eine anteilige Befreiung von der EEG-Umlage erreicht wird", so der Regierungschef.

Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe & Carnival Asia: "Nachhaltigkeit, regionale Wertschöpfung und Innovationen stehen im Fokus unseres Handelns. Wir freuen uns, dass wir das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Kiel bei der Gestaltung eines zukunftsweisenden und nachhaltigen Kreuzfahrttourismus unterstützen werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Form der Zusammenarbeit auch auf andere Häfen in Deutschland und Europa eine Signalwirkung haben wird."

2019 soll mit "AIDAprima" das erste Schiff den Kieler Hafen anlaufen, das während der Hafenliegezeit im Ostseeraum mit emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) versorgt werden kann. Darüber hinaus will AIDA Cruises mit "AIDAbella" und "AIDAluna" zwei weitere Kreuzfahrtschiffe mit einer Anlage zur Landstromversorgung ausrüsten. Ziel sei es, bereits in 2019 erstmals den Testbetrieb in Kiel aufzunehmen. Außerdem plant AIDA Cruises - neben Schiffen, die mit emissionsarmem LNG oder Landstrom während der Hafenliegezeit versorgt werden können - auch Kreuzfahrtschiffe im Kieler Hafen einzusetzen, die mit modernen Abgasreinigungssystemen ausgerüstet sind.

Tobias Goldschmidt, Staatssekretär im Umweltministerium: "Wir wollen die Luftschadstoffbelastung in Häfen und in deren unmittelbarer Nachbarschaft mit verschiedenen Maßnahmen verringern. Es gibt bereits Alternativen zur herkömmlichen bordeigenen Stromerzeugung mit Schiffsdiesel, die jedoch aus Kostengründen nicht genutzt werden. Um das zu ändern sind flankierende Maßnahmen erforderlich. Das ist neben der bereits erwähnten finanziellen Unterstützung für die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur in den Häfen und der anteiligen Befreiung der Landstromversorgung von der EEG-Umlage vor allem eine Ausgestaltung der Hafengebühren, die emissionsarme Alternativen bevorzugt. Darüber hinaus haben wir die Bundesregierung bereits aufgefordert, dass sie sich bei der EU-Kommission für einheitliche Umweltstandards - beispielsweise Maximalwerte für Schwefelgehalt in Schiffsbrennstoffen (SECA-Standards) - in den Hoheitsgewässern der Mitgliedstaaten einsetzt. Außerdem sollte die für den 1. Januar 2021 vorgesehene Ausweisung von Ostsee, Nordsee und Englischem Kanal als Emissionsüberwachungsgebiet für Stickoxide (NECA) auf alle EU-Gewässer ausge-dehnt werden."

Eine Studie des Kieler Seehafens soll mit Unterstützung von AIDA Cruises als Praxispartner die direkten und indirekten Effekte der Kreuzfahrtindustrie untersuchen. Die Studie soll dazu beitragen, Potenziale und Handlungsfelder für höhere lokale und regionale Wertschöpfungsmöglichkeiten im Kreuzfahrttourismus und der maritimen Dienstleister zu identifizieren.

www.schleswig-holstein.de/stk
www.portofkiel.com
www.aida.de