Juist gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015

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Am 27. November 2015 wurde in Düsseldorf  zum achten Mal der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) vergeben - einer der Preisträger in der Kategorie der Kleinstädte ist Juist.

Die ostfriesische Insel überzeugte die Jury demnach mit ihrer konsequenten und authentischen Nachhaltigkeitspolitik. Juist wurde als wichtiger Impulsgeber auf dem Weg zu einer Green Economy in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden 2015“ ausgezeichnet.

Juist sei Vorreiter mit Blick auf den nachhaltigen Tourismus. Mit dem Leitbild eines CO2-armen Urlaubsortes adressiere die Gemeinde gezielt klimabewusste und nachhaltigkeitsaffine Reisende. Dabei würden die Belange der Gäste durch ein Gästeparlament, bestehend aus zehn gewählten Repräsentanten, in entsprechende Entscheidungsfindungsprozesse eingebunden. Als autofreie Insel seien im gesamten Gebiet ausschließlich Fahrrad- und Fußverkehr sowie Transporte durch Pferdefuhrwerke zur Fortbewegung zugelassen. Zudem würden die Gäste motiviert, mit Bahn oder Fernbus anzureisen. Um den saisonalen Schwankungen des Tourismus entgegen zu wirken und Kurzzeitstellen in Ganzjahresstellen zu überführen, werde durch Schaffung von ganzjährigen nachhaltig orientierten Angeboten (wie Informationen zu nachhaltigem Konsum) eine Saisonverlängerung angestrebt.

Eine zentrale Stellung in der Juister Nachhaltigkeitspolitik nehme der Klimaschutz ein, nicht zuletzt, da die Insel bspw. durch Sturmfluten und Anstieg des Meeresspiegels unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen sei Entsprechende Maßnahmen basierten auf einem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept, das im Rahmen einer vorbildlichen interkommunalen Zusammenarbeit mit Norderney, Baltrum und Norden erarbeitet worden sei. Ein Klimaschutzmanager sei für die Umsetzung verantwortlich.

Die Projekte KlimaInsel Juist und Energiewende Juist beinhalteten umfassende Maßnahmenpakete für Unternehmen, Bevölkerung und Gäste zur Erreichung der angestrebten und für die Insel prioritären Klimaneutralität bis 2030. Beispielsweise soll ein Klimaschutzfonds geschaffen werden, der mit freiwilligen Abgaben von Gästen gespeist wird. Des Weiteren erfolge 90 % der Straßenbeleuchtung über LED-Lampen. Zum Monitoring der Maßnahmen wurde 2008 und 2010 jeweils ein CO2-Fußabruck erstellt. Dabei wurde der IST-Zustand und die Nutzungsmöglichkeiten der regenerativen Energien mit Fokus auf Wind, Sonne, Geothermie und Biomasse eruiert. Die niedersächsische Insel sei zudem Hotspot der Biodiversität: 80 % der Insel sei Schutzgebiet im Nationalpark “Niedersächsisches Wattenmeer”.

Seit 2015 ist die Nachhaltigkeitsarbeit auch institutionell verankert: Für die Aktivierung des Nachhaltigkeitsprozesses, die Sicherung der Erfolge und Evaluierung der Maßnahmen setze der Gemeinderat Juist einen Nachhaltigkeitsbeauftragten ein. Dieser leite den gleichermaßen neu eingesetzten Nachhaltigkeitsrat, aktiviere den Nachhaltigkeitsprozess, sichere Erfolge und evaluiere die Maßnahmen.

Die Auszeichnung ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, Forschungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Initiator des Preises ist der Fernsehjournalist und Jurist Stefan Schulze-Hausmann.

www.juist.de 
www.nachhaltigkeitspreis.de 

Tags: Bundesland: Niedersachsen
Destinationen: Ostfriesische Inseln