Lindau: Erste deutsche Insel mit Physical Web

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Plakat hoch Physical Web Lindau Fotocredit Lindau Tourismus


Ab sofort können Gäste und Einheimische Lindaus Sehenswürdigkeiten mit ihrem Smartphone auf eine neue Art und Weise entdecken. Zusammen mit dem Bamberger Start-up „Rakete 7“ hat Lindau Tourismus rund 50 kleine sogenannte „Beacons“ an besonderen Orten der Stadt angebracht.

Interessierte können in deren Umfeld auf Wunsch standortspezifische, touristische Informationen empfangen. Die Inhalte des „Physical Web Lindau“ könne jeder Besitzer eines Smartphones oder Tablets abrufen – ohne dafür eine App zu installieren. Die Insel- und Gartenstadt Lindau sei damit, nach eigenen Angaben und soweit bekannt, die erste deutsche Insel und Stadt mit touristischem Physical Web.  

Es handelt sich dabei um einen von Google entwickelten, offenen Ansatz, dessen Grundgedanke es ist, dass Dinge – egal ob etwa Gegenstände, Orte oder Gebäude – direkt mit den Nutzern kommunizieren können. Anstatt also im Internet nach Informationen über ein Objekt zu suchen, sendet das jeweilige Objekt dem Nutzer diese direkt zu. So liefert zum Beispiel ein Kinoplakat dem Betrachter auf Wunsch auch den Trailer, eine Bushaltestelle stellt die Abfahrtszeiten der Busse digital am Smartphone zur Verfügung oder der Lindauer Mangturm sendet dem Touristen, der vor ihm steht, eine kurze Info zu seiner Geschichte und den Zeiten der Märchenstunden.

Karte Physical Web Lindau Fotocredit Lindau Tourismus

Digitaler Stadtrundgang: Lindau mit dem Smartphone entdecken

Mit dem Physical Web sollen Touristen unterwegs schnell und einfach Wissenswertes zu Lindaus Sehenswürdigkeiten erfahren und bekommen auf Wunsch Informationen zu Objekten in ihrer Nähe auf ihrem Smartphone angezeigt. Zusammen mit dem Bamberger Start-up „Rakete 7“ hat Lindau Tourismus dazu rund 50 sogenannte „Beacons“ – das sind kleine, energieeffiziente Sendegeräte – in der Nähe besonderer Lindauer Orte befestigt und mit individuell zusammengestellten Inhalten befüllt.

Angebracht zum Beispiel in Schaufenstern oder Schaukästen, bilden sie die Basis für das „Physical Web Lindau“. Neben klassischen Sehenswürdigkeiten wie dem Stadtmuseum, das aktuell über Paul Klee informiere, sei etwa auch die Umgebung der Eilguthalle, die über den Rheindamm berichtet, oder die Aussichtsplattform am Neuen Leuchtturm, die verrät welche Berge von hier aus zu sehen seien, Teil des Physical Webs.

Physical Web Ansichtsbeispiel Freisteller Fotocredit Lindau TourismusLindauer Gäste direkt vor Ort informieren

Um das „Physical Web Lindau“ bekannt zu machen, werben in Kürze ziegelrote Flyer und Plakate für das neue Angebot von Lindau Tourismus. Als Anreiz, die Hemmschwelle der ersten Nutzung zu überwinden, verlosen die Lindauer Touristiker zudem einen Zeppelinflug unter den Nutzern. „Haben die Lindauer und ihre Gäste das Physical Web erst einmal verwendet, werden sie die Vorteile rasch überzeugen“, ist sich Projektleiterin Kathrin Haas von Lindau Tourismus sicher. „Es ist neu und innovativ, aber vor allem auch einfach und praktisch“, so Haas.

Auch Carsten Holz sieht großen Nutzen im „Physical Web Lindau“: „Wir können Gästen und Einheimischen über diesen Weg gute Informationen mit Mehrwert zur Verfügung stellen – und zwar gezielt an den Standorten, an welchen sie diese nutzen“, erklärt der Geschäftsführer von Lindau Tourismus. Das Physical Web sei damit eine ideale Ergänzung zu Printprodukten wie dem Nachhaltigen Lindau Reiseführer, in dem Wissenswertes zur Region ortsunabhängig – z.B. vor oder nach der Reise – noch einmal nachgelesen werden könne.

Wie funktioniert das Physical Web nun genau?

Die Idee des Physical Web ist es, dass jeder Ort oder Gegenstand eine eigene kleine Webseite hat, die in dessen Nähe zur Verfügung stehe. Diese Webseite sei mittels der angesprochenen Beacons mit dem jeweiligen Ort oder Gegenstand verknüpft. Die kleinen energieeffizienten Sender (Größe: ca. 7 x 7 x 2cm) basieren auf der „Bluetooth Low Energy“-Technologie. Befindet sich ein Nutzer in Reichweite, zeigt ihm sein Smartphone eine Liste, der vor Ort verfügbaren Webseiten. Sie erscheinen mit einem „Physical Web Symbol“ gekennzeichnet am Handydisplay und kündigen ihren Inhalt durch einen kurzen Titel an. Möchte der Nutzer mehr über eine Sache erfahren, klickt er einfach darauf und die Seite des Physical Webs öffnet sich.

Das Physical Web benötigt keine App

Da jedes Smartphone eine Webseite aufrufen kann, werde für die Inhalte des Physical Web keine spezielle App benötigt. Das sei der essentielle Unterschied zu bisher verwendeten Systemen. Nur bei iOS-Geräten sei derzeit noch die einmalige Installation des Browsers „Google Chrome“ nötig. Personenbezogene Daten werden weder an die Beacons noch an die Server von Google weitergegeben.

www.lindau.de/physical-web
www.rakete7.com