Studie: Hoteliers sind gegenüber Internet-Reiseportalen weniger skeptisch als gedacht

am . Veröffentlicht in eTourismus & Online-Marketing

vir OTAs


Wie halten es die Hoteliers mit einem ihrer wichtigsten Vertriebswege? Dieser Frage ist das Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung (H-InfaM) an der Hochschule Heilbronn auf Initiative des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) nachgegangen und hat das Verhältnis der Hoteliers zu den sogenannten Online Travel Agencies (OTAs) untersucht.

Die Studie zeichnet demnach ein Bild überwiegender Zufriedenheit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Mit 68 Prozent der befragten Hoteliers sähen über zwei Drittel einen hohen bis sehr hohen Nutzen in der Vertriebskooperation mit den Online-Reisebüros, die rund 63 Prozent von ihnen mit „zufrieden“ oder sogar „sehr zufrieden“ bewerteten.

Befragt nach den wichtigsten Beweggründen für die Nutzung von Online-Portalen gaben insgesamt 78 Prozent der Hotels an, ihre Auslastung steigern zu wollen. 70 Prozent erhoffen sich davon eine bessere Auffindbarkeit. 69 Prozent schätzen die größere Reichweite durch die Online-Partner.

Eine Abhängigkeit von den OTAs zeige sich jedoch in den Beweggründen nicht. Lediglich 20 Prozent sagten aus, dass sie die Online-Portale nutzen, weil es keine geeignete Alternative gebe. Das viel diskutierte Thema der Ratenparität werde nur von rund einem Drittel als ernstes Problem gesehen.

„Die Studie zeigt auf recht deutliche Weise, dass Hotels dem Vertrieb über die Online-Portale keineswegs hauptsächlich kritisch gegenüberstehen“, kommentiert VIR-Vorstand Michael Buller die Ergebnisse der Hochschule Heilbronn. „Vielmehr werden die OTAs mit Blick in die Zukunft als wichtiger Vertriebsweg gesehen, um die Reichweite bei den Kunden maßgeblich zu steigern.“

„Im individuellen Mix der Vertriebswege sind die Online-Portale demnach auch nicht mehr wegzudenken“, meint Prof. Dr. Christian Buer von der Hochschule Heilbronn. „Etwa drei Viertel der Befragten schätzen deren Rolle für ihr Geschäft als wichtig oder sogar sehr wichtig ein.“

Damit ergänzten die OTAs die klassischen Vertriebskanäle wie Telefon, Brief/Fax/Email sowie die Reservierung auf der eigenen Website. In Zukunft werde die Bedeutung der verschiedensten Online-Kanäle im Verkaufsmix weiter zunehmen – so die Einschätzung von etwa 90 Prozent der befragten Hoteliers.

Befragt wurden im Rahmen der Studie insgesamt 459 Hoteliers. Zu 95 Prozent waren diese Entscheider - etwa drei Viertel auf Geschäftsführer-Ebene. Mit 87 Prozent fiel der weitaus größte Teil auf Privathotels mit einer gleichmäßigen Verteilung über Deutschland. Insgesamt spiegelten die Ergebnisse insbesondere mittelständische Betriebe in mittelgroßen Städten wider.

Die Studienergebnisse gibt es hier.